Digitale Fitness im HR - Teil I: 3 Dinge, die man bedenken sollte

Digitale Fitness

Wenn wir über die zukünftigen Kompetenzen sprechen, steht die Digitale Kompetenz meist ganz oben auf der Liste. Alle sind sich einig, dass Mitarbeiter so eine Digitale Kompetenz ganz dringend benötigen. Guckt man aber mal etwas tiefer hinein, wird schnell klar, dass keiner weiss, was diese Digitale Kompetenz überhaupt sein soll. Die Vorstellungen reichen von Coding Skills über Social Media Know-how bis hin zur Anpassungsfähigkeit. Sie Fragen 3 HRler und erhalten 6 Antworten. Eine gute genaue Definition gibt es nicht, aber das hält scheinbar niemanden davon ab, drüber zu sprechen. Und nun komme ich und schreibe über die Digitale Fitness.
Neu ist diese Diskussion nicht. Ich wollte Sie lediglich für mich einmal klar strukturieren.

1) Wir sprechen von Fitness, da wir etwas betrachten, was schneller verloren geht, als es aufgebaut wird

Der Begriff Digitale Fitness wurde nicht von mir geprägt. Er geistert schon eine ganze Weile in den Blogs herum und trifft meiner Meinung nach das, was wir hier suchen ungemein gut. Meiner Meinung nach geht es nicht um DIE neue Kompetenz, die alle erlernen müssen. Es geht um einen Zustand, eine Art geistige Fitness, die man auf digitale Themen geeicht hat. Verwenden wir diese Terminologie, so wird uns auch deutlicher, wieso diese Fitness regelmäßig trainiert werden muss. Das Ergebnis der Digital Transformation, die wir HRler hier so wunderbar in den Unternehmen vorantreiben, muss im Grunde fortlaufende Tools als Ergebnis haben. Wer glaubt, die digitale Transformation sei irgendwann abgeschlossen, ist weit gefehlt.

2) Wer das Training aussetzt, fällt zurück

Es handelt sich dabei um eine triviale Schlussfolgerung, die letztlich bereits in 1) steckt. Trotzdem liegt hier eine der wesentlichen Fehleinschätzungen von HR Entscheidern vergraben. Beim Trainieren geht es nicht darum, als HR jeder Sau hinterher zu laufen, die durchs Dorf getrieben wird. Es geht allein ums verstehen und das Trainieren der eigenen digitalen Fitness, wenn man sich mit Trend Themen und Neuerungen auseinandersetzt. Darüber hinaus werden wir immer häufiger auf Entwicklungen treffen, die auf bestehenden Innovationen aufbauen. Konnte man also Innovation A bereits nicht folgen, hat man bei Innovation B, die auf A aufbaut gar keine Chance mehr.
Schließlich verhält es sich so wie eben bei der Fitness. Die Anstrengung, um nach einer Trainingspause wieder auf das Level der Peergroup zu gelangen, ist unverhältnismäßig höher, als einfach beim Training zu bleiben.

3) Treiben kann nur, wer auch fit ist

Nach wie vor verstehe ich nicht so ganz, wie HR eine treibende Rolle in der digitalen Transformation übernehmen will, ohne sich in den Themen dauerhaft/ nachhaltig fit zu machen. Dabei geht es nicht länger mehr um die HR spezifische digitale Fitness, die ich mit verhältnismäßig wenig Aufwand erreichen kann. Es geht um allgemeine digitale Fitness, die ich benötige, um bei den Großen überhaupt mitspielen zu können. Bleiben wir bildlich im Sport, so sehe ich als HR Treiber lediglich die Leistungssportler. Wer Breitensportler ist, hält sich im Grunde gerade mal so fit, dass er nicht unter geht.
Keine Frage, die Maßstäbe sind hoch. Aber wir haben sie uns selbst auferlegt.

Nehmen Sie diesen Beitrag als Gedankenanstoß mit und warten auf den nächsten Betrag, in dem ich auf die Übungen eingehen möchte, die uns Fit halten könnten. Was man sich, denke ich, abschminken kann, ist die Vorstellung, dass all diese Fitness ohne Mehrarbeit verbunden ist.
Was ich Ihnen aber schon einmal vorab mitgeben kann: je intensiver man trainiert, desto leichter fallen einem die Übungen.