Whatchado goes Android - Interview mit Kambis Kohansal Vajargah, CMO & Co-Founder whatchad

Whatchado goes Android

Schon länger habe ich nichts mehr über die wohl coolste Brand im HR Dienstleistersegment geschrieben. Ich erinnere mich noch genau, wie ich Ali in Hamburg vor einigen Jahren kennengelernt habe, und mich das grundsätzliche Prinzip der Plattform Whatchado überzeugt hat. Seitdem hat sich die Plattform immense weiterentwickelt. Nicht nur inhaltlich sondern auch technisch. So ist Mobile nun schon seit Längerem in aller Munde und eine HR Dienstleistung ohne Mobile Lösung zu entwickeln, grenzt heute schon an Dummheit. Da sich Whatchado als Plattform vor allem an Bewerber wendet, stellt sich beinahe schon die Frage, ob die Website noch gebraucht wird, aber ich denke schon. Anlässlich des Launches der Android App habe ich mir diesmal Kambis kurzer Hand geschnappt und zum Interview gebeten.

Kambis Kohansal Vajargah, CMO & Co-Founder whatchado
Kambis Kohansal Vajargah, CMO & Co-Founder whatchado

Kambis Kohansal Vajargah ist CMO & Co-Founder bei whatchado. Direkt nach dem Studium ist er als Volontär zu whatchado gestoßen, um andere bei der Berufswahl zu inspirieren. Er ist Alumni der Wirtschaftsuniversität Wien und zweimal unter die besten WU Alumni Entrepreneure des Jahres gewählt worden. Als CMO verantwortet er das Marketing sowie Kooperationsmanagement und initiiert Projekte wie die whatchaSKOOL und das HR BarCamp Wien.

Whatchado hat schon längst sein Produktportfolio erweitert und einige Initiativen ins Leben gerufen. Seit einiger Zeit gibt es beispielsweise die whatchaSKOOL. Ein Format, welches sich explizit an Schüler richtet. Seid Ihr damit erfolgreich? Nimmt die Zielgruppe das Format an?

whatchaSKOOL ist eine ins Leben gerufene Eventreihe, die Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren spielerisch bezüglich ihres Berufslebens informieren, inspirieren und motivieren will. Während der Events wird Jugendlichen mit einer interaktiven Präsentation und anschließender Diskussionsrunde die Vielfalt an Berufsmöglichkeiten gezeigt. Außerdem erhalten sie Tipps, wie man zu diesen Jobs kommt. Ziel ist es, die SchülerInnen zu motivieren, an sich zu glauben, Neues auszuprobieren, sich selbst keine Grenzen zu setzen und konsequent den eigenen Weg zu gehen.

Die Idee, dass wir irgendwann einmal direkt an die Schulen gehen, gibt es an sich schon von Beginn an. Wir alle waren ja selbst einmal SchülerIn und mussten hautnah miterleben, wie mit dem Thema Berufsorientierung größtenteils umgegangen wird. Da sich das bis heute nur bedingt geändert hat und viele relevante Berufsinformationen Jugendlichen noch immer vorenthalten werden, haben wir beschlossen dem Thema selbst mehr Interaktivität und eine Art Erlebnis mit zu geben. 2014 war es dann soweit und wir haben die erste whatchaSKOOL in Wien veranstaltet – mit großen Erfolg.

Ein interessantes Merkmal der whatchaSKOOL ist, dass es sich dabei um ein offline Event handelt. Manche werden sich denken, wozu braucht man denn noch ein offline Event, um die Aufmerksamkeit der Generation Z, einer so stark ausgeprägten digitalen Generation, zu erreichen? Die Antwort ist simpel: Weil erst durch die erfolgreiche Zusammenarbeit von digitalen und physischen Maßnahmen, Jugendliche rundum abgeholt werden. Wo hat man sonst für zwei Stunden die ungebrochene Aufmerksamkeit von hunderten SchülerInnen, die sich mit dem Thema Berufsorientierung direkt auseinander setzen möchten? Das bekommt man sonst so nicht. Mit unseren beiden „JobStories“ Apps für Android und iOS bieten wir ihnen ergänzend zudem auch den digitalen Weg an – für das, was quasi nachdem Event kommt. Dazu noch später.

Wir haben damit anscheinend einen Nerv getroffen, denn die Nachfrage an weiteren Events war sogar noch größer, als wir es erwartet hatten. Seitdem veranstalten wir regelmäßig whatchaSKOOLs in Österreich, Deutschland, Schweiz und sogar in Italien. Es ist eher eine Herausforderung die Events so zu planen, dass wir wirklich auch alle Schulen bedienen können. Für uns steht das an erster Stelle. Mit tollen Partnern wie Schoolgames, Teach First Deutschland, PSW (Partner Schule Wirtschaft) und das IfT (Institut für Talententwicklung) und einem wirklich tollen Team dahinter, gibt es jedoch keine Grenzen. Im nächsten Jahr werden wir uns auch da noch stärker aufstellen. Viral verbreitet sich das Thema jedenfalls sehr gut. Viele der Events sind durch Weiterempfehlungen von LehrerInnen, SchülerInnen und sogar DirektorInnen ermöglicht worden.

Vor kurzem seid ihr mit der iOS App auf den Markt gekommen. Nun wird die Android Version nachgelegt. Lohnt sich das?

Unsere whatchado JobStories App transportiert den Inhalt unserer Webseite noch spielerischer an die junge Zielgruppe (SchülerInnen und Studierende). Letztere nutzt den Inhalt mobile stärker als über Desktop. Da die Zielgruppe jedoch nicht nur mit iPhones unterwegs ist, sondern sehr stark auch Android Smartphones nutzt, ist es eine konsequente Entscheidung die JobStories App für Android anzubieten. Erst so können wir den Markt großflächig abdecken und wenige User werden von der Nutzung ausgeschlossen. Unsere Vision ist ja, relevante Berufsinformationen jedem und jeder da draußen zur Verfügung zu stellen. Wie wäre das möglich, wenn wir uns nur auf ein Betriebssystem konzentrieren würden? Deswegen gibt es auch Überlegungen unsere App Strategie noch mehr auszubauen und auf weitere Betriebssysteme wie z.B. Windows 10 zu setzen. Wir sind überzeugt, dass sich die Investitionen dafür lohnen. Eine bestehende App mit fertigem Konzept lässt sich bei guter Planung effizient auf andere Plattformen übertragen. Heute wird man außerdem kaum noch ernst genommen, wenn man nicht auf mobile setzt.

Links zu den whatchado JobStories Apps:

bit.ly/JobStories-Anroid (Android)
bit.ly/whatchadojobstories (iOS)

Die Whatchado Android App

Welchen Mehrwert bietet die App den Nutzern?

Mit der App können SchülerInnen und Studierende, angepasst an ihr Smartphone, von unterwegs aus jetzt noch spielerischer Berufe und Arbeitgeber kennenlernen. Unser Matching, dass Nutzer und Interviewpartner und anschließend Arbeitgeber aufgrund gemeinsamer Interessen zusammenbringt, steht dabei sehr stark im Vordergrund. Des Weiteren kann man in der App durch einen virtuellen Stapel Video Stories durchblättern, indem man sie nach links (gefällt nicht) oder rechts (gefällt mir) wischt.
Die JobStories App für Android und iOS ist vor allem auf SchülerInnen und Studierende ausgerichtet, die sich mobil beruflich orientieren möchten und die relevanten Infos dazu brauchen. Es handelt sich dabei weniger um direkte Jobvermittlung als um authentische Berufsorientierung. Dabei liegt der Fokus jedoch nicht nur auf das Finden von Berufen, sondern in welche Richtung sich junge Menschen je nach Lebensabschnitt entwickeln können. Letztendlich können sie so den passenden Arbeitgeber für sich finden.

Wen hofft ihr damit hinterm Ofen hervor zu locken?

Die JobStories App kann von unterschiedlichen Interessensgruppen erfolgreich für sich genutzt werden: Zum Einen natürlich von SchülerInnen und Studierenden für die berufliche Orientierung. Zum Anderen von Arbeitgebern im Zuge ihrer Employer Branding und Recruiting Kampagnen, um die passenden BewerberInnen zu finden. Unsere Kunden können sich so nicht nur über eine mobil angepasste Webseite, sondern auch über eigens entwickelte Smartphone Apps der Zielgruppe erfolgreich vorstellen.
Wie oben kurz schon erwähnt, wird die Zielgruppe erst durch die erfolgreiche Zusammenarbeit von digitalen und physischen Maßnahmen rundum abgeholt. Die JobStories App unterstützt dabei die physischen whatchaSKOOLs und umgekehrt. Plötzlich können sich Nutzer in der off- und online Welt mit dem Thema Berufsorientierung auseinander setzen. Das führt natürlich auch zu starken Synergieeffekten.
Eine Zielgruppe, die man dabei nicht vergessen darf, sind die Schulen und LehrerInnen selbst. Wie es aussieht, besteht die Möglichkeit, dass die JobStories App ab 2016 im Lehrplan ausgewählter Schulen in Deutschland als fixer Bestandteil integriert ist. Hierfür sind wir Teil einer Initiative, die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorangetrieben wird. Dazu können wir aber noch mehr im nächsten Jahr erzählen.

Lieber Kambis, vielen Dank für die tollen Einblicke! Ich freue mich schon auf die nächsten Entwicklungsschritte.