Wake-Up Call: Bye, Bye, HR Management - Gedanken zum 7. HR Gipfel

Frau Professor Dr. Böhlich verdeutlichte es mir auf dem 7. HR Gipfel in Heiligendamm mit Ihren Ausführungen zur Zukunft der Personalarbeit. Der Trend geht in Richtung: HR wird immer wichtiger, aber das HR Management immer unwichtiger. Der Personalbereich wird als administrative Rolle in Summe wahrgenommen und nicht als Macher, Innovator, Treiber von Ideen - weder innerhalb noch außerhalb des HR Bereiches. Wir sind ein netter Dienstleister, aber die Strategien und das Geschäft werden an anderer Stelle gemacht. Vorstand Personal, Geschäftsführer Personal - sind das Auslaufmodelle? Für eine administrative Tätigkeit, die im Grunde geoutsourced werden kann, muss kein so hochrangiger Stuhl frei gehalten werden. Welchen Mehrwert leisten wir im Unternehmenszusammenhang, der über Administration hinausgeht?

Um unsere Innovationskraft ist es schwach bestellt. Wie viele Innovationen haben wir hervorgebracht, die nicht nur der Personalbereich selbst gefeiert hat? Natürlich sehe auch ich die Neuerungen, die sich hier und da auftun. Aber setzen Sie mal einen Vergleichsmaßstab an, der nicht aus dem HR Bereich stammt. Ach so, ne richtig - ist ja was ganz anderes; und stimmt ja, wir sind ja nicht Google. Hatte ich ganz vergessen.

Frau Professor Böhlich spitze es am Ende Ihres Vortrags zu: wird HR es schaffen Strategic Advisor zu werden oder bleibt es doch das sogenannte liquid HR (Begriff durch Fr. Prof. Böhlich geprägt) - Administration, die bei Bedarf aktiviert wird. Der Kostendruck, der auf vielen Unternehmen lastet, wird ein in-between nicht dulden.

Vom Humorous Resources tumblr Blog - Innovation by HR

Es war ein aufweckender Vortrag, dem ich am Sonntagmittag lauschen durfte. Er regte mich an zu hinterfragen. Zu hinterfragen, ob nur durch meine Augen HR wie eine alte analoge Wanduhr anmutet, die lange nicht mehr aufgezogen worden ist, oder die anderen Zuhörer auch so dachten.

Am Puls der Zeit leben; ein Satz der ebenfalls am vergangenen Sonntag gefallen war. Das bedeutet für mich nicht, dass ich mir eine beliebige Uhr - wohlmöglich die Wanduhr - als Referenz auswählen darf. Es bedeutet doch wohl eher dort zu leben, wo ich vor die Zeit sehen kann, um letztlich der Zeit voraus zu sein. Das ist übrigens ganz in der Nähe von dem Ort, an dem HR Tools an das Business angepasst werden und einen spürbaren Mehrwert bieten. Es ist an dem Ort, wo HR im Driver Seat sitzt und eine unternehmensübergreifende Steuerungsfunktion einnimmt.

Mehrwert der HR Arbeit?

Ein Dankeschön an Frau Professor Böhlich für den erstklassigen Vortrag!

PS: von Marcus Reif erschien gestern Abend übrigens ein zum Thema passender Beitrag auf dem Personalblogger.