The World of #Tags

HashTag 2

Das HR BarCamp hat doch so einige Gedankenlawinen losgetreten. Schon vor Ort in Berlin konnte man es in dem einen oder anderen Gesicht erkennen. Die Zahnrädchen, die sich im Oberstübchen eifrig drehten. Ein Wust an Gedanken und Ideen war entstanden und musste verarbeitet werden. Eine dieser Lawinen, die sich in meinem Kopf gelöst hatte, beschäftigte sich mit #Tags. Auslöser dieses Themas war allerdings keine der offiziellen Sessions, sondern war einem Gespräch zwischen den Sessions mit der Grünen 3 entsprungen.
#Tags faszinieren mich seit ich Twitter für mich entdeckt habe. Das eine so simple Idee ein ganzes Netzwerk strukturiert, war gelinde gesagt: der Hammer. Natürlich wollte ich diese Macht damals bereits für's Personalmarketing nutzen und legte dann leider eine glanzvolle Bauchlandung mit meiner Twitt-Soap hin. Basierend auf der #Tag Logik hatte ich damals virtuelle Räume definiert, in denen sich Karrierethemen abspielten. Naja, wer sich noch daran erinnern kann - schön : ) wenn nicht, auch nicht schlimm.
Dass diese kleinen Dinger irgendwann mal das „ganze“ Social Web beherrschen würden - wer konnte das damals schon ahnen.
Ideen sind stets dann richtig gut, wenn sie kopiert werden. Wie genial also der #Tag ist, dürfen Sie sich gern im Stillen ausmalen. Mit dem Aufgreifen der #Tags durch Facebook, Instagram & Co kam also neuer Schwung in das Thema und der #Tag wurde plötzlich zum Massenphänomen. Meine kleinen Ideen von damals waren lediglich auf Twitter Nutzer begrenzt. Heute hat man eine ganz andere Grundgesamtheit, wenn man über den Nutzen von #Tag Strategien spricht.
Die Kurve zum Personalmarketing und Recruiting zu bekommen, ist nicht ganz leicht. Sicherlich ist allen bewusst, dass man als Recruiter heutzutage zumindest wissen sollte, wofür die Dinger gut sind bzw. was sie können. Aber wie kann man Sie nutzen? Eine Frage, die ich mir wirklich schon sehr häufig gestellt habe, bis mir im Gespräch mit Jan Hawliczek auf dem HR BarCamp ein Licht aufging:
Die Frage nach dem Nutzen einer gewissen Logik, die sich etabliert hat, ist vermutlich so ähnlich, als würde ich den Nutzen des Rechtsverkehrs hinterfragen. In vielen Ländern hat man sich auf diese verkehrsordnende Logik geeinigt und auch auf die daraus resultierenden Folgerungen. Was "nutzt" mir also diese Logik? Sie hilft mir, mich im Straßenverkehr zu Recht zu finden. Darüber hinaus adaptiere ich diese Logik sogar auf z.B. meinem Firmengelände, damit man sich auch dort auf Anhieb zu Recht findet (vereinfacht gesagt).
1:1 kann man sicherlich dieses Beispiel nicht auf #Tags übertragen. Trotzdem, sie geben dem Social Web eine Struktur, in der sich zukünftige Generationen zu Hause fühlen. Sie wissen sozusagen intuitiv, dass sie erst nach Links blicken müssen, wenn Sie über die Straße gehen. Oder das Linien-Busse die Türen auf der rechten Seite haben. Es sind Folgerungen aus der ordnenden Logik, die den neuen Generationen in Fleisch und Blut übergegangen sind und über die nicht mehr nachgedacht wird.
Nun übertragen wir das mal auf Unternehmen. Was glauben Sie, wie viele Leute einsteigen, wenn ein Unternehmensbus mit Türen auf der linken Seite an der Bushaltestelle stoppt? Genau, nur die todesmutigen werden es wagen. Wenn Sie genau die suchen, ja dann passt das ja. Wenn nicht sollten Sie sich einmal in die neue Welt des Social Web versetzen und im Detail verstehen, welche Mechanismen hier vorherrschen. In meinem Beispiel hat das Unternehmen grundsätzlich mal verstanden, dass es #Tags gibt und nutzt diese auch in Posts. Deswegen fährt der Unternehmensbus auf der richtigen Straßenseite. Um die Zielgruppe aber abzuholen, bedarf es ein wenig mehr. Sie müssen verstehen, dass Sie mit jedem #Tag, den Sie verwenden, Zugang zu einem virtuellen Themenraum erhalten. Diese Themenräume entsprechend der Zielgruppen auszuwählen, ist die erste Hürde. Übertragen auf das Beispiel stellt es sich für mich so dar, dass viele Unternehmen dies noch nicht verstanden haben (mein ganz persönlicher Eindruck). D.h. die Unternehmensbusse fahren bereits auf der richtigen Straßenseite, aber leider wurden die Türen auf der falschen Seite angebracht. D.h. man hat nicht weit genug gedacht und das „Abholen“ der Zielgruppe erfolgt mäßig bis gar nicht. Das Beispiel können wir noch weiter spinnen. Sind Sie in Deutschland schon mal auf ein Firmengelände gefahren, auf dem plötzlich Linksverkehr als Basis-Verkehrsordnung herrschte? Im Internet können Sie das, meiner Meinung nach, häufig beobachten. Sie kommen aus dem Social Web angefahren, sind eine gewisse Logik gewöhnt und landen in der Steinzeit, in einer Welt ganz ohne #Tags usw. Sie kommen auf Karriereseiten, auf denen plötzlich scheinbar ganz andere Regeln gelten.
Der #Tag als solches ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was Unternehmen im Social Web erwartet. Was ich aber immer häufiger beobachte, ist eine #Tag basierte Navigation durch Netzwerke, die wie selbstverständlich von neuen Generationen angewandt wird. #Tags sind Dreh- und Angelpunkt von Diskussionen, Treffen, Austausch und vielem mehr. Sie bilden die virtuellen Räume, in denen die neuen Generationen anzutreffen sind.