The Dab hits Europe - Internet Memes in der Rekrutierung?
Was bei den US Amerikanern bereits ein alter Hut ist schwappt nach Europa rüber. The Dab. Erst kürzlich bei der EM sah ich die Franzosen dabben, nachdem sie die Isländer aus dem Tournier gekickt hatten. YouTube ist voll davon und gefühlt jeder zweite Post auf Musical.ly hielt eine neue Variante bereit.
Aber was zur Hölle soll dabben sein und warum ist es für mich als HRler wichtig davon zu wissen. Den zweiten Teil der Frage möchte ich direkt beantworten, damit Sie gar nicht erst weiterlesen müssen. Es ist völlig unwichtig für Ihre HR Arbeit. Wer aber noch weiß, was der Harlem Shake war, der ist vielleicht einfach so neugierig und schweift mit mir gemeinsam für ein paar Minuten aus dem ermüdenden HR Alltag ab.
Der Post heute ist lediglich ein “ich lasse mal meinen Gedanken freien Lauf” - was tatsächlich nicht immer gut enden muss. Dürfen Sie aber selbst entscheiden. Heute möchte ich ein wenig über Internet Memes sinnieren. So richtig sind diese nicht im HR im Allgemeinen (gibt auch meiner Meinung nach keinen sinnvollen Anwendungsfall - gern lasse ich mich überraschen) oder aber im Speziellen, wie dem Personalmarketing angekommen. Sollte es gute Beispiele geben, freue ich mich über Hinweise.
Mein Eindruck: kaum ein HRler hat bislang etwas vom Dab gehört, obwohl HRler in anderen Ländern dieses Wissen wohl unter Internet-Allgemeinbildung abspeichern würden.
Das ist jetzt an sich völlig unproblematisch, da es sich beim Dab definitiv nicht um das nächste große HR Ding handelt. Interessant ist trotzdem, dass das Phänomen Dab sich von den USA aus nach Asien, Australien, Süd Amerika, Europa usw. ausgebreitet hat - mit einer Ausnahme: Deutschland. Das ist jetzt die etwas überspitzte Darstellung. Klar gabs unter den Nachwuchszielgruppen auch Daber in Deutschland. Insgesamt ist es aber an Deutschland vorüber gegangen - so meine Einschätzung.
Nachdem ich Sie nun schon so lange hingehalten habe, folgt nun endlich die Erklärung zum Dab. Der Dab ist ein Tanz Move, dem verschiedene Erfinder zugesprochen werden. Während man den Kopf in den angewinkelten Ellenbogen legt, streckt man den anderen Arm in einem guten 45° Winkel in die entgegengesetzte Richtung. Manche sagen, es würde so aussehen, als müßte man niesen. Die Ursprünge kommen wohl aus der HipHop Szene aus Atlanta, wobei nicht alle mit dieser Erklärung konform gehen. Zur weltweiten Berühmtheit hat es der Dab geschafft, als Cam Newton, Quaterback der Carolina Panthers, einen 8 Sekunden Dab Ende 2015 im Spiel gegen die Tennessee Titans aufführte. Es folgte, was so häufig folgt: Nachahmer, Variationen, ein eigener Song, die CamDabChallenge, usw.
(Weitere Infos finden Sie unter folgendem Link: Wikipedia)
Was mich persönlich fasziniert, ist, dass der Harlem Shake (vielleicht erinnern sich noch einige) es nach Deutschland geschafft hat (bis in die HR Szene) und der Dab nicht. Ich denke, von Zeit zu Zeit sollte man sich auch als HRler mit solchen Phänomenen beschäftigen - selbst wann man diese nicht in der täglichen Arbeit anwenden kann. Viralität ist derart multifaktoriell, dass man vermutlich nie herausbekommen wird, warum sich diese beiden Phänomene in Deutschland so unterschiedlich entwickelt haben. Trotzdem kann man Vermutungen wagen und ein Gefühl für das Internet und dieses Social Media bekommen. Schließlich wollen wir doch alle diese vitalen Effekte lostreten, jedes Mal wenn wir posten.
Einen interessanten Gedanken äußerte Jan Hawliczek von der grünen 3 kürzlich zu den beiden Phänomenen. Der Dab sei primär auf eine Person fokussiert und lebt nicht davon, dass dieser durch eine Gruppe von Personen getanzt wird. In der Gruppe vor die Kamera treten, fällt einem sicherlich viel leichter, als allein oder zu zweit. Das könnte eine gute Erklärung für das Ausbleiben des Hypes in Deutschland sein.
Vielleicht ist Deutschland auch nicht “cool” genug, um den CamDab zu tanzen? Naja, alles nur Vermutungen - aber es lohnt sich, mal drüber nachzudenken. Meiner Meinung nach bekommt man auf diese Weise Schritt für Schritt ein immer besseres Gefühl für dafür, was im Internet geht und was nicht.
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