Suppen Report KW 9 - KW 17

Wenn wir innovativ sein wollen, müssen wir unseren Gedanken Raum geben.

Die anfängliche Neujahrseuphorie fand bis heute kein Ende. Ich führe zwar keine Suppen Statistiken, aber in letzter Zeit - also spätestens seit Beginn dieses Jahres - ist die Blogartikelfrequenz steil nach oben gegangen. Mit dem Lesen noch hinterher zu kommen, erscheint mir schier unmöglich. Dennoch will ich versuchen, dem Report Thema treu zu bleiben, und meine persönlichen Highlights zusammen zu fassen.

Und wieder ein Blogranking - aber diesmal für die Schweiz

Was erschüttert die Szene mehr als ein Blogranking? Kaum etwas anderes sorgt für so heiße Gemüter. Ich erinnere mich gern an das deutsche Blogranking aus dem vergangenen Jahr zurück und die wunderbare Facebook Diskussion. Sind diese Rankings objektiv, was genau bewerten sie ... usw. usw. Da fühlte sich der eine oder andere doch arg auf den Schlips getreten. Beim Schweizer Ranking ist es nun ganz ähnlich abgelaufen, wobei mir dieses persönlich noch absurder vorkommt als das deutsche Ranking. Grundsätzlich ist es aber denke ich so, dass Blogger tendenziell zur Spezies der Selbstdarsteller zu zählen sind. D.h. kein Ranking wird alle zufrieden stellen.
Jörg Buckmann hat in einem Beitrag vor mittlerweile fast 3 Wochen dieses Ranking aufgegriffen und - was mir persönlich stets gut gefällt - den Verantwortlichen zur Rede gestellt.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Rankings ganz gleich wie absurd sie erscheinen, mittlerweile sehr gut gefallen. Als objektiv würde ich keines bezeichnen. Dazu müsste man erst mal denn Sinn des Rankings festlegen. Wem soll es eine Hilfe sein? Beim Ranking von Herrn Gattinger erkenne ich auf anhieb erstmal keine Zielgruppe, der das Ranking explizit helfen könnte. Naja, wie dem auch sei - letztlich ist meine Empfehlung: beruhigen, tief durchatmen und so viele Learnings wie möglich mitnehmen. Ich persönlich konnte sowohl beim deutschen als auch beim schweizer Ranking etwas für meinen Blog mitnehmen.

Der Kommunikator von morgen

Gleich zu Beginn diesen Monats stellte Lutz Altmann ein sehr interessantes Interview online mit Dr. Nadja Parpart von der Digitalagentur virtual identity. "Ist die digitale (HR-) Kommunikation wirklich schon im Wandel?" lautete die Überschrift des Beitrags, der neben vielen interessanten Aussagen ein Statement beinhaltete, welches meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

"Die Sichtbarkeit des Kommunikators ist aus meiner Sicht für zukünftigen Kommunikationserfolg entscheidend. Nicht nur als Bild mit einer Telefonnummer, sondern als Person, die hinter den Inhalten steht und auch in der Lage ist, diese im direkten Dialog zu vertreten. Dies impliziert eine große Veränderung in der Rolle und Verantwortung von Kommunikatoren – von klar umrissenen, planbaren redaktionellen oder administrativen Aufgaben hin zu stärker kreativem und situativem Handeln. Das ist eine große Herausforderung."

Meine Meinung zum Wandel des Recruiters habe ich in Form des Recruiters next Generation (RNG) bzw. des Umbertos hinreichend dargelegt. Das ein ähnlicher Wandel sich auch im Kommunikationsbereich vollziehen muss, war klar, wurde aber meist nicht so intensiv in der HR Szene diskutiert. Das in den wenigen Sätzen skizzierte Anforderungsprofil deutet auf einen Unterschied hin wie Tag und Nacht. Die Formulierung ist hier sogar noch etwas schärfer, denn Frau Dr. Parpart spricht von einem neuen Typ von Mitarbeiter. Ich versuche es mal zu übersetzen: in der Kommunikation wird nicht mehr der "planvolle Kästchendenker" gesucht, der eher reaktiv handelt, sondern der "aktive Kreativkopf", der flexibel spontan auf verschiedene Situationen reagieren kann. Das ist mal eine Ansage von Seiten der Kommunikation.

feelgood@work statt kununu

Henner Knabenreich hat seit seiner Ehrung zum HR Blog des Jahres mächtig Gas gegeben. Die Auszeichnung war verdient, aber nun erscheint sie mir sogar noch verdienter. Nachdem sich in den vergangenen Monaten sehr viele HR Blogger über kununu aufgeregt haben - ich möchte mich da gar nicht von ausnehmen - kam Henner mit einer netten Alternative um die Ecke. Mit seinem Beitrag "Employer Branding mit feelgood@work" stellt er eine Plattform vor, die auf den ersten Blick Potential hat. Natürlich müssen diese Plattformen auch von den Zielgruppen angenommen werden. Wenn aber die Funktionalitäten erstmal stimmen und der Mehrwert nicht völlig an den Haaren herbeigezogen wird, klappt's vielleicht auch mit dem Bewerber. Ich bin gespannt und freu mich schon auf den nächsten Beitrag.

Der Arbeitnehmer von morgen ist ...

Die Wollmilchsau spielte mir mit dem Artikel "Bye, Bye Arbeitnehmer" quasi direkt in die Hände. Denn, unter anderem werde ich auch zu diesem Sachverhalt am kommenden Donnerstag auf den Universum Awards sprechen dürfen. Mich hatte ursprünglich ein Artikel im Harvard Business Manager inspiriert mit dem Titel "Tours of Duty". Inhaltlich ging es im Wesentlichen darum, dass sich das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber verändert hat und weiter verändert. Das Machtverhältnis hat sich verschoben. Natürlich sprechen wir seit langem darüber, trotzdem brachte der Artikel mir persönlich einen neuen Blickwinkel. Er bezeichnete das neue Verhältnis als eine Allianz. Das klassische Verhältnis von ich als Arbeitnehmer gebe dir Arbeitgeber meine Arbeitskraft und du gibt’s mir dafür meinen Lohn hat ausgedient. Es dient nicht der Erhaltung der Employability eines Mitarbeiters. Mit diesem Begriff der Allianz im Hinterkopf muss ich sagen, dass mir keiner der Wollmichsau Begriffe so richtig gut gefällt. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mich nichts Besseres eingefallen ist. Dennoch, ein Thema an dem man dran bleiben muss.

Der Blogparadenzwischenstand

Die Zusammenfassung von Jo Diercks will ich nun nicht nochmal zusammenfassen, sondern Ihm an dieser Stelle „nur“ dafür gratulieren, dass er da was Ordentliches ins Rollen gebracht hat. Die Blogparade zum Thema Berufsorientierung hat doch einige in Bewegung gesetzt und ich glaube, dass wir das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht haben.

Meinen Suppen Report möchte ich in der Regel nicht so furchtbar lang gestalten. Viele gute Artikel bleiben allerdings dabei auf der Strecke. Um dennoch ein paar weitere sehr lesenswerte Beiträge aufzulisten, verfahre ich nun im Nachfolgenden mit einer etwas kürzeren Kommentierung:

Von Eva Zills gabs den Aufruf „Liebe Jobportale, werdet mobile!“  Ein super Aufruf, dem ich allerdings noch in meinem eigenen Haus folgen muss.

Neue innovative Wege in der Rekrutierung – dafür bin ich immer zu haben. Aber es muss auch zum Unternehmen passen; irgendwie. Was sich da die Berliner Agentur Dojo  überlegt hat, als sie die Dating App Tinder kaperte … who knows. Aber auf jeden Fall sehr Frechmutig!

Wer mich noch überrascht hat, war Kaercher in Stuttgart. Eine sehr nette Guerillia Personalmarketing Aktion konnte man neulich in Stuttgart Vaihingen am S-Bahnhof entdecken. Ebenfalls Frechmutig, um mal weiter im Jörg Buckmann Slang zu bleiben.

Bis zum nächsten Mal werde ich nicht wieder so lange warten!