Source & Pray - der Enkel des Post & Prays

Sourcing halbherzig

Nach wie vor tauchen die Berichte über dieses Post& Pray auf, welches damals vor Urzeiten von den Personalern praktiziert wurde. Diese Recruitingstrategie war aus der Not heraus geboren: der Zeitnot. Recruiting kostet Zeit und Spezialisten Know How. Damals war es in dem Maße nicht vorhanden, so dass man auf das Pferd Post&Pray setzte. Das Pferd existiert auch heute noch, dessen bin ich mir bewusst. Aber ich bilde mir ein, dass man schon bessere Sattel nutzt und auch Steigbügel. Will sagen: das heutige Post&Pray hat hoffentlich schon optimierte Anzeigen (u.a. MOPS).

Post&Pray wurde durch Source&Pray abgelöst

Die Rekrutierung entwickelt sich stetig weiter und so kam es, dass der nächste Bereich unter Zeitmangel geriet. Das seit einem guten Jahr in aller Munde befindliche Sourcing ist dieser Breich, den man dem Recruiter aufs Auge drückte, ohne die zeitliche Ressource zu erweitern. Was bereits beim Post&Pray geschehen war, wiederholt sich daher derzeit in deutschen Recruiting Abteilungen. Der XTM und der LinkedIn Recruiter werden eingekauft und ohne großartig drüber nachzudenken, werden Abfragen hineingegeben, die entweder zu keinem befriedigenden Ergebnis führen oder aber es hakt an der Ansprache. Immer mal wieder wird mir zugetragen, dass Sourcing ja nichts bringen würde. Wenn man dann nachhakt, wird unter Sourcing eben dieses "Suchanfragen abschicken und beten" verstanden. Das Ergebnis wurde/ wird häufig als gegeben hingenommen. Die wenigsten scheinen zu hinterfragen, was die Algorithmen der einzelnen Netzwerke tatsächlich tun und ob sie wirklich alle potentiellen Bewerber auf Anhieb finden.

Wer richtig sourcen will, muss dieses Internet verstehen

Die Analogie zum Post&Pray ist meiner Meinung nach bestechend. So wie in die Erstellung der Anzeige (z.B. wording) wenig Know How gesteckt wurde, haben wir heute die Situation, das bei der Anfertigung der Suchanfrage ebenfalls noch nicht ausreichend Wissen vorhanden ist. Wo schalte ich eine Anzeige entspricht der Frage, wo suche ich meinen potentiellen Kandidaten. Sourcing hat sich zu einer kleinen Wissenschaft entwickelt, die es zu beherrschen gilt. Das dieses Wissen mit den Lizenzen mitgeliefert wird, glauben vermutlich einige.
Die SRD haben in diesem Jahr aufgezeigt, dass das Interesse deutscher Recruitingabteilungen am Sourcing immense ist. Viele Unternehmen erkennen es als Chance. Doch wer hier die Nase vorn behalten will, muss das Thema professionalisieren, und sollte nicht in die Source & Pray Falle tappen.

Aus diesem Grund haben Jan Hawliczek, Tobias Ortner und ich gemeinsam mit Social Talent ein für den Deutschen Markt neues Produkt entwickelt: den German Black Belt im Recruiting/ Sourcing. In Anlehnung an den weltweit erfolgreiche Sourcing BlackBelt der irischen Firma haben wir ein Programm entwickelt, welches für die DACH Region und insbesondere den komplexen Arbeitsmarkt in Deutschland passend ist. Wer es aber lieber persönlich mag, in Form eines Seminars, dem kann ich zu diesem Thema die Seminare der Firma WorkPerformance empfehlen. Zuletzt wird Anfang nächsten Jahres das Buch "Erfolgsfaktor Sourcing" erscheinen, welches Sie dabei unterstützt, ein erfolgreiches Sourcing aufzubauen. Es mag jetzt alles wie eine Verkaufsveranstaltung klingen, aber glauben Sie mir, vor allem geht es uns darum, die DACH Region auf ein europäisches Recruiting/ Sourcing Niveau zu heben. Derzeit befinden wir uns noch in der Steinzeit im Vergleich mit anderen Ländern.