Meine Erfahrungen im Mobile Recruiting - Bluetooth Recruiting

Bevor wir loslegen und ich berichte, was genau an dieser Form des Marketings erfolgreich war bzw. was nicht so erfolgreich war, beschreibe ich kurz, worum es eigentlich geht. Bereits seit ca. 6- 7 Jahren im Einsatz bzw. mir bekannt, ist das sogenannte Bluetooth Marketing. Damals war ich in einem Kino darauf aufmerksam geworden, als Plakate im Foyer verlauten ließen, dass man sich Bilder via Bluetooth zum Film downloaden könnte. Eine nette Idee, die uns damals wirklich beeindruckte – allerdings war ich zu der Zeit noch als Mathematiker tätig und nicht als Personaler. Ende 2007 lief mir das Konzept erneut über den Weg und in meiner Tätigkeit als Verantwortlicher für das Hochschulmarketing des Konzerns sah ich Potential darin. Kurzerhand wurde ein entsprechendes Gerät für die bevorstehende Bonding – Braunschweig (Hochschul – Firmenkontaktmesse) gemietet, um das Konzept im Kontext Personalmarketing zu erproben.

Bluebot

Das Gerät nennt sich Bluebot und ist etwa von der Größe, mit einer externen Festplatte zu vergleichen. Ausgestattet mit einem Sender lassen sich individualisierte Nachrichten und auch Dateien über z.B. ein Messegelände versenden. Man kann von einer Art Dauerversendung sprechen, da die Informationen permanent zum Download bereitstehen. Das einzige, was die potentiellen Bewerber tun müssen, ist ihr Bluetooth einzuschalten und den Download zu bestätigen. Hierin bestand die erste Hürde. Damals waren noch gar nicht so viele Geräte mit Bluetooth ausgestattet und obwohl das Smartphone noch nicht so verbreitet war, schaltete man sein Bluetooth standard-mäßig aus, um Strom zu sparen. Begegnet sind wir dieser Hürde mit einem Flyer, auf dem geschrieben stand: „Schalten Sie Ihr Bluetooth ein – Karriere liegt in der Luft“. Denjenigen, die dieser Aufforderung folgten, wurde ein kurzer Text zum Download angeboten (Die Deutsche Bahn freut sich auf Ihren Besuch am Stand xy) und das DB Logo als Handy-Hintegrundsbild.

Das Handy eines Bewerbers mit dem frisch gedownloadeten DB Hintergrundslogo

Der Effekt war enorm. Nicht nur das viele Studenten den Dowmload nutzen, viele waren durch diese innovative Idee sehr beeindruckt. Zu Monitoringzwecken stellt das Gerät eine kurze Statistik zusammen über Anzahl der Downloads und auch Anzahl derjenigen, die den Download abgelehnt haben. Auf den Messen, auf denen wir das Gerät im Einsatz hatten, konnten wir teilweise über 200 Downloads verzeichnen. Vereinzelt gab es allerdings auch technische Schwierigkeiten. So haben einige Mobiltelefone einen Bluetooth-Bestätigungscode abegefragt, den das Bluebot nicht liefern konnte, so dass keine Verbindung möglich war.

Fazit: bezogen auf das operative Employer Branding ist es ein sehr schönes Messe-Gimmick, welches insbesondere dann attraktiv wirkt, wenn es sonst keiner hat. Als Lessons Learned konnte ich daher mitnehmen, dass er durchaus Sinn macht, sich speziell für das Mobile Personalmarketing kreative Formate für den „operativen Alltag“ zu überlegen und einzusetzen. Hierunter fallen aus meiner Sicht heute SMS-Chat-Walls, QR Codes usw. und morgen Twittwalls, lbs, social games, evt. Geocaching.