Mein Leben als Markenbotschafter – letzter Teil

… Fortsetzung ...

Meine Oma ist ne Coole. Das kann ich wohl behaupten und wie im ersten Markenbotschafter-Post bereits erwähnt, ist sie stets an meiner beruflichen Karriere interessiert. Natürlich ist Sie auf Ihren Enkel stolz, der die Beamtenlaufbahn eingeschlagen hat … macht nichts, gehen wir´s doch noch einmal an. Der Verein, bei dem ich arbeite, heißt mittlerweile Deutsche Bahn, verbeamtet werde ich nicht und um nun noch eins drauf zu setzen, erklimmen wir Level 2 – d.h. ich arbeite bei der DB Services Nordost GmbH. Meiner Oma sagt das nichts – brauch´s auch nicht, denn die ist schon 97. Leider geht´s den meisten nicht anders, wenn ich berichte, dass ich bei der DB Services Nordost GmbH arbeite. Das ist so ähnlich als hätte man einen Nachnamen, den man immer Buchstabieren muss, wenn man jemanden am Telefon hat. Irgendwann fängt man an, die Buchstabierung mitzuliefern: „ Mein Name ist Ullah; mit H am Ende.“ – „Ich arbeite bei der DB Services Nordost GmbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, die Dienstleistungen rund um das Facility Management anbietet.“

Für Markenbotschafter wie mich, die Ihren Markenbotschafter-Job wirklich gern wahrnehmen, sind solche Arbeitgeber eine kleine Herausforderung. Aber diese Herausforderung muss gemeistert werden, denn die Chance der Unternehmen sind die Mitarbeiter. Also, was brauche ich in meinem Markenbotschafterleben?

Bevor ich auf die Frage antworte und das IPad-IPhone-Wunschkonzert starte, betrachten wir nochmals die aktuelle Situation.

Rollup aus der Fürsprecherkampagne der Deutschen Bahn

Nach dem im vergangenen Jahr der Social Media Wahn unter den Personalern – ich nehme mich da nicht aus – ausgebrochen war, kommen in diesem Jahr die Hausaufgaben auf uns zugerollt. Wer A sagt muss auch B sagen und in diesem Zuge fordert der Ruf des vergangenen Jahres nach Social Media, Transparenz und Offenheit, die konsequente Einbindung der Mitarbeiter in das Thema Employer Branding. Natürlich – ich höre schon die Stimmen – haben wir dies schon immer getan – aber jetzt halt noch ne Nummer „richtiger“. Nichts neues, wenn Sie die aktuellen Posts betrachten, die vom Enterprise 2.0 sprechen und vom Mitarbeiter, der im Mittelpunkt all dessen steht. Aber nun mal Butter bei die Fische – wie soll das aussehen? Aus Recruitingperspektive kann man von Kopfgeld-Vorschlägen lesen und von Einbindung der Mitarbeiter in Events und Employer Branding Aktivitäten. Neben dem „Enterprise 2.0“, dessen Knackpunkt ich im Kulturwandel sehe, kann ich als Personaler flankierend noch weitere Beiträge leisten.
So kristallisieren sich innerhalb des Unternehmens häufig Multiplikatoren heraus. Mitarbeiter, die überdurchschnittlich gut vernetzt sind und insbesondere die informellen Kommunikationskanäle „beherrschen“. Eben diese sollte ich nach und nach identifizieren. Habe ich diese Gefunden, kann ich sie zu offiziellen Markenbotschaftern berufen. Konzerne benötigen Gesichter und die Philosophie, die bei der DB bereits seit mehreren Jahren dahinter steht, besagt, dass diese Gesichter nur aus dem Konzern stammen können. Aus diesem Grund gibt es die Fürsprecherkampagne. So weit – so gut. Personalsuchanzeigen, Karrierepage etc. werden mit den Gesichtern und Zitaten der Fürsprecher versehen. Nun sind wir aber bereits im Social Media Zeitalter angekommen und passive Fürsprecher zu „kreieren“ entspricht nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Employer Branding. Die Fürsprecher von gestern sollen die Markenbotschafter von morgen werden und dies nicht nur im Kreise ihrer Verwandten, Bekannten und Freunde, sondern gern im Social Web.

Letzteres kann aber nicht erzwungen werden, zumal nach wie vor das Social Web nicht für alle Mitarbeiter selbstverständlich ist – noch nicht. Diejenigen aber, deren Mediennutzungsverhalten das Social Web als Standard-Instrument ausweist, diesen Mitarbeitern muss man die Sicherheit geben, die sie benötigen, um als Markenbotschafter agieren zu können. Hierbei hilfreich sind u.a. Social Media Guidelines. Definitiv notwendig ist aber eine Positionierung des Unternehmens zum Thema Social Media in Gänze. Wie sieht die Unternehmensführung Social Media? Ist man dafür, „dagegen“ oder beides?

Kehren wir zurück zu meinem Markenbotschafterleben und der Frage, was man als Markenbotschafter benötigt. Die Wunschliste ist lang;-) Smartphone, IPad … letzten Endes sind es aber z.B. die Perspektiven, die mich im Unternehmen halten. Meine Perspektiven und die des Unternehmens.