Die Suppentheorie

Auf dem Weg in den Skiurlaub hat man doch endlich die erofften 5 Minuten, um sich mal wieder seinem Blog zu widmen.
Die Reaktionen auf meine Follower-Analyse fand ich sehr bemerkenswert. Besonders diejenigen, die meinten, man könne darauf schließen und der Verdacht würde sich erhärten, dass auf Twitter Twitter-Experten mit anderen Twitter-Experten über Twitter sprechen.
Ist dem tatsächlich so?
Meiner Meinung nach eignet sich das Netzwerk Twitter hervorragend, um bei entsprechendem Verhaltenschnell nur noch in der eigenen Suppe zu schwimmen. Ich folge nur denjenigen, deren Themen mich interessieren und mir folgen nur Twitterati, die das interessiert, worüber ich schreibe. Und um nun den Kreis zu schließen, schreibe ich lediglich über die Themen, die mich interessieren. Und wer in dieser Notlage auf den RT-Button setzt, der wird schnell erkennen, dass die denen ich folge lediglich diejenigen RTen, die über das schreiben, was uns alle interessiert - Twitter.
Beobachte ich meine Timeline, so finde ich lediglich wenige Tweets, die mich aus meiner Suppe herausholen könnten. Tagtäglich tausche ich mich via Twitter über Twitter mit anderen Twitteren aus und schwimme bereits nach nur einem Jahr in einer dicken Personalersuppe. Hier sollte bewusst Abhilfe geschaffen werden. Letzten Endes ein Leichtes - denn was muss ich mehr tun, als mal auf die Suche nach anderen Themen in Twitter zu gehen. Frischer Wind und neuer Input sind Dinge, die derzeit in meiner Suppe fehlen. Ich sehe allerdings auch ein, dass es leicht ist die Scheuklappen aufzusetzen und mein Twitternetzwerk und die dortigen Themen als deutsches Twitterzentrum zu begreifen. Frei nach dem Motto "die Sonne dreht sich um die Erde" dreht sich bei Twitter natürlich auch alles um mein Personaler-PR-SocialMedia-Experten Netzwerk. So wie es aussieht ist Social Media kein Garant für effektives Netzwerken. Wenn man nicht aufpasst, schafft man sich auch im Social Web seine kleinen Inseln und vergißt mal abseits der Strasse zu gucken. Niemandem möchte ich das absprechen - jedem das seine. Für mich persönlich ist Social Media der Weg zu einer vernetzten Welt und der Möglichkeit ein hohes Ideen-, Anregungs- und Innovationspotential anzuzapfen.

Aber wie wirken sich diese Inseln auf den Viralen Effekt aus, den ich über Twitter erzielen möchte. Ohne zu tief in die Thematik einsteigen zu wollen, vermute ich, dass solche Netzwerkinseln wie Sackgassen auf virale Effekte wirken. D.h. im Umkehrschluss für meine Arbeit, dass ich zusehen sollte, meine Netzwerke möglichst durchlässig zu gestalten und nach Schlüsselfiguren Ausschau zu halten; gut vernetzte Mitarbeiter, Studenten und Multiplikatoren - die Botschafter des Unternehmens von morgen.
Immer deutlicher wird mir der Ansatz von Professor Dr. Martin Grothe und Complexium. Als Unternehmen sollte ich mich stärker von meinen Themen lösen - siehe z.B. Personalmarketing 2.0 - und zuhören, was die Zielgruppen bewegt. Mich dort einzuklinken, um mich nachhaltig an der Diskussion zu beteiligen, ebnet mir den Weg aus meiner Personalersuppe rein in die Gespräche meiner Zielgruppe.
Nachdem wir uns nun in den Medien ein wenig auskennen, sollten wir uns auf den Weg zu unseren Zielgruppen machen.