Das 2. Employer Branding Summit in Wiesbaden - eine kleine Zusammenfassung

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Es soll wie gesagt nicht despektierlich gemeint sein, aber so ein bisschen suppig fühlte ich mich heute morgen schon, als ich beim Einlauf ins Dorint Hotel in Wiesbaden als erstes Nico Rose, Bernd Schmitz und Sehnaz Özden erblickte. Dadurch, dass der Queb der Kompetenzpartner der Veranstaltung war, ergab sich sozusagen auf natürliche Weise eine erweiterter Suppenkreis. Ich freu mich immer sehr, das Netzwerk wiederzusehen. Eine gute Veranstaltung hat beides: alte Gesichter, mit denen man sich austauscht, und neue Gesichter, die frischen Wind und neuen Input liefern. In Wiesbaden war beides vorhanden.

Den Auftakt machte Bernd Schmitz von Bayer. Als Moderator führte der Social Media Best Innovator durch den Tag. Nach wie vor kenne ich kaum einen Präsentator, der so viele Charts in so kurzer Zeit über die Leinwand jagt, ohne wie ein Daumenkino zu wirken. Nach der kurzen Sensibilisierung durch Bernd folgte ein sehr zahlenlastiger Vortrag von trendence. Felizitas Janzen berichtete von den beliebtesten Arbeitgebern in Deutschland und Europa - aus Sicht der Zielgruppe. Zahlen finde ich ja meist ganz schick, wobei ich hier sagen muss, da hätte ich gern mehr gesehen; ist mir aber auch klar, dass trendence nicht direkt das ganze Produkt präsentieren kann.

Top 2 auf der Agenda war Sehnaz Özden. Wie immer gab's interessante Einblicke in die Facebookarbeit bei Conti. Besonders spannend auch die enge Zusammenarbeit von Corporate Communications und Employer Branding - da machen die schon was richtig.

Als nächster kam Nico Rose in Doppelfunktion - laut Bernd - auf die Bühne: als Bertelsmann Vertreter und als Vater. Thema des Vortrags: das Gap Year Programm. Jetzt muss ich mal echt sagen: sehr spannend. Von 800 Bewerbern haben es 6 Bewerber ins Programm geschafft und das nicht, weil es nur 6 Plätze gab. Restriktion für die Aufnahme war nämlich, dass alle 4 Unternehmen (Allianz, Bertelsmann, Henkel, Mc Kinsey) einem Bewerber grünes Licht geben. Leider hatte ich keine Gelegenheit meine Frage zu platzieren: was ist aus den 794 restlichen Bewerbern geworden? Trotzdem: klasse Initiative - und vor allem konzernübergreifend!

Geh wir mal weiter im Programm. Stefan Peukert von Employour folgte mit einem Vortrag zu meinpraktikum.de und "authentisch statt austauschbar". Eine echte Herausforderung für jeden Arbeitgeber.

Nach einer kurzen Pause kam dann Gero Hesse - ein sehr bekanntes Gesicht - mit einem sehr erheiternden Vortrag. "Kommunikation auf Augenhöhe" war der Titel und um nur einige Highlights zu nennen: Geeks vs. Nerds - Spardabank Rap - Nerd Zone. Wenn ich das mal zusammenfassen und übertragen darf, brauche ich wohl demnächst mehr Nerds unter meinen Recruiter - was soll ich sagen: hab ich :-) Strike! Careerloft kam natürlich in seiner Präsentation ebenfalls nicht zu kurz.

Nach Praxis folgte wieder Theorie. Professor Dr. Tim Weitzel präsentierte seine Studie "Recruiting Trends". Wichtige Insights lieferte er und es wurden Fragen beantwortet, die viele plagen. Woher kommen tatsächlich die Einstellungen? Nicht überraschend, aber deutlich: 7 von 10 Einstellungen kommen übers Internet. Ebenfalls ein wichtiges Thema ist das Tool Mitarbeiter werben Mitarbeiter. Gerade in Zeiten von Social Media ist dies meiner Meinung nach eines der wichtigsten Tools. Überraschend daher für mich die Aussage, dass die wenigsten Unternehmen diese Ressource strukturiert nutzen. Abschließend auch noch ein schönes learning: die Hälfte der befragten Bewerber wünscht sich die Möglichkeit sich mobil bewerben zu können.

Mit Marc-Stefan Bordbeck von der Telekom ging es wieder in die Praxis. Kurze Zusammenfassung von meiner Seite: so macht Recruiting Spaß! Offensiv nicht aggressiv und vor allem sportlich! Cool :-) Vielen Dank für den super Vortrag.

Bevor es zur Mittagspause und dann zu Reiner Kriegler von der DEBA ging, gab es noch eine Podiumsdiskussion. Auch wenn Regina Arendt und ich mit unserem Recruiter NG Vortrag eher die Exoten auf der Employer Branding Veranstaltung waren, so wurden wir durch die Podiumsdiskussion doch wunderbar angeteasert. Worauf sich die neuen Recruiter vorbereiten müssen und ob Recruiting und Employer Branding nicht das gleiche seien, wurde heiß diskutiert.

Nach der Mittagspause ging es nicht weiter mit dem Suppenkoma sondern mit einer kurzen Einführung von Reiner Kriegler in die Definition von Employer Branding. Die Disziplin mit dem Bild eines Baumes zu übersetzen, halte ich dabei für sehr gelungen. Das es dabei nicht nur um graue Theorie geht, zeigte dann das "mitgebrachte" Praxisbeispiel der TÜV Süd vorgetragen von Kerstin Minderlein.

Vorhin wurde es noch angemerkt und dann kam's direkt als Vortag. Mitarbeiter strukturiert als Botschafter und echtes Pfund des Employer Brandings nutzen. Mark Gregg von Bonago stellte zwar "nur" das eigene Produkt vor, aber es klang sehr interessant.

Nebenbei war gestern der Tag der Großkonzerne. Siemens war als nächstes an der Reihe mit dem Thema Graduate Programs. Bislang noch gar nicht in der Diskussion aufgepoppt: was genau bieten wir denn den ganzen Gen Yern, wenn wir sie rekrutiert haben. Siemens antwortet auf diese Frage mit einem attraktiven Graduate Program, welches den Nerv der Zielgruppe treffen soll. Das Programm an sich wurde zudem intensiv über Facebook dargestellt und vermarktet. Besonders erfolgreich war hierbei der Ansatz, Teilnehmer des Programms vom bzw. über das Programm berichten zu lassen.

Daran anschließend folgten noch drei Vorträge, die ich leider blog-technisch unter den Tisch fallen lassen muss, da einer mein eigener war und ich dann schnell weg musste - auf in Richtung Hamburg zur #SMRC.

Alles in Allem muss ich sagen, ein gutes aber sehr volles Programm. Vielen Dank an alle Referenten! - mir hat's Spaß gemacht.