Content in Szene - die Voith Job Stories

Quelle: voith.com/karriere

Es ist nun schon fast ein Jahr her, als Michael Witt, Teamleiter Recruiting bei Voith Industrial Services, zu mir kam und meinte, Star Wars machts genau richtig. Sie erzählen eine Geschichte seit mittlerweile über 30 Jahren und alle hören zu. Diese Mechanik muss man doch irgendwie nutzen können.
Storytelling im Personalmarketing ist im Grunde ein alter Hut, zumindest in der Theorie. In der Unsetzung war jedoch noch nicht sonderlich viel zu sehen. Auch nachdem man dem Baby einen neuen Namen mit leicht veränderter Ausrichtung gab - Content Marketing - besserte es sich nicht großartig. Aus dem anfänglichen Gedanken StarWars als Träger zu verwenden, entstand dann eines der interessantesten Projekte, die ich im vergangenen Jahr begleiten durfte.

Herausforderung:
Vielleicht zum Einsteigen nochmals das Grundproblem. Voith Industrial Services, eine Tochter des Maschinen- und Anlagenbauers Voith mit Sitz in Stuttgart, sucht wie so viele händeringend Fachkräfte. Erschwerend hinzu kommt, dass sich Michael im Bereich Automotive bewegt.

Aus dem Markt hervorstechen ist dabei ein wesentlicher Punkt. Aber wie macht man das. Gerade in der wohl am schwersten zu rekrutierenden Zielgruppe, ist das nicht ganz trivial.

Aus diesem Grund hat sich Michael das Voith Job Stories Projekt überlegt, welches ebenfalls alles andere als Trivial ist bzw. war.

Ausgehend von der Idee fiktive Geschichten in den Vordergrund zu stellen, kristallisierte sich immer stärker das Träger Prinzip heraus. Schaut man sich ein wenig im Marketing um, entdeckt man diesen Gedanken an verschiedenen Stellen. Eine aus dem Leben gegriffene Geschichte wird in den Vordergrund gestellt und das Produkt rückt in den Hintergrund. Es schwingt nur ganz leicht mit und es lässt sich ein Paradoxon beobachten. Dadurch, dass der Fokus vom Produkt weggenommen wird, verstärkt er sich.

Das Paradoxon: Dadurch, dass der Fokus vom Produkt weggenommen wird, verstärkt er sich.

Ein wunderbares Beispiel ist in diesem Zusammenhang ist nachfolgender Daimler Spot:

Um welches Produkt und damit auch Marke es sich in diesem Spot handelt, wird erst ganz zum Schluss deutlich. Aber auch nur beiläufig. Erst als der Polizist den Motor anlässt, erhascht der Betrachter den Stern auf dem Schlüssel. Ein winzig kleiner Moment, der eine ganze Geschichte auflöst und sogar noch den kleinen Seitenhieb entlarvt. Der Vater des Jungen ist BMW Fahrer. (Ein Dankeschön an Raoul Fischer, der mich auf dieses Video aufmerksam machte).

Das Produkt steht nicht im Mittelpunkt. Ganz im Gegenteil, es liegt im Hintergrund verborgen. Übertragen wir dies auf unsere Situation kommen wir schnell zu den Voith Job Stories, deren entstehen ich in diesem Post darstellen möchte.

Ziel war es also genau dies zu erreichen; das Paradoxon zu erobern. Die Fokus Jobs waren bereits in einem Projekt definiert worden, welches ich noch zu meinen Voith Zeiten gemeinsam mit Michael durchgeführ habe, und für Aufmerksamkeit sorgte: die Voith Vine Stellenanzeige.
Nun werden Sie zurecht behaupten, dass Storytelling nichts neues im Personalmarketing ist. In diesem Fall ist es aber so, dass das Konzept sich über die unterschiedlichsten über die unterschiedlichsten Medien ersteckt. Es war kein: lass uns mal ne Geschichte machen - sondern vielmehr ein: lass uns mal ein sinnvolles ganzheitliches Konzept erstellen, in dem die Geschichte den jeweiligen roten Faden darstellt.

Damit Sie einmal die Gelegenheit haben, in die Geschichten reinzulesen, finden Sie anbei die Links:

Es handelt sich dabei natürlich um fiktive Geschichten, die hier "lediglich" dazu dienen, Berufsbilder einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Die Geschichten sind aber nicht völlif frei erfunden. Sie basieren auf Interviews, die ich mit verschiedenen Mitarbeitern bei Voith geführt habe. Eine sehr interessante Erfahrung.

Manchmal ist man ein Troubleshooter - so wie McGyver damals. Kennen Sie den noch?

Die Mitarbeiter haben in den Gesprächen unheimlich viel Stoff geliefert. Nicht nur das Genre auch andere Teile der Geschichten lassen sich auf die Erzählungen der Mitarbeiter zurückführen. Je Interview hatte ich eine Stunde angesetzt, was mir im Vorwege zu lang erschien. Im Nachhinein hätte ich mit einigen aber deutlich länger sprechen können. Wir sind wieder an diesem Punkt: wenn Unternehmen wüßten, wie viele "Story" Juwelen in den eigenen Mitarbeitern schlummern, könnten Sie vermutlich wochenlang Geschichten erzählen.

Bei Aktionen wie dieser ist es mir wichtig, dass der Link zum Business bestehen bleibt. Ganz schnell steht man als Recruiter unter Beschuss - zu Recht! Wir sind ja kein Selbstzweck.

Abschließend für heute möchte ich mich noch bei WESTPRESS bedanken, die auf den Interviews aufbauend, die Stories dann letztendlich geschrieben haben. Es waren ein paar spannende Meeting :-) und ich freue mich schon auf die nächsten Projekte. Und auch bei Michael Luz - Sie erinnern sich vielleicht an unseren Zeichner vom Wimmelbus -, der wieder eine hervorragende Illustration abgeliefert hat!

PS: da ich ungern Roman-Artikel schreibe, wird es in der kommenden Woche eine Fortsetzung geben. Wir haben hier nämlich nicht nur einzelne interessante Highlights, wie Beispielsweise die Tatsache, dass es die erste Personalmarketingkampagne mit eigener ISBN Nummer ist, sondern bei den Voith Job Stories handelt es sich um ein ganzheitlich gedachtes Konzept: Aufmerksamkeit, Inhalt, Mitarbeiter, Stellenausschreibung, Medienvielfalt. Alles ist verzahnt und durchzogen von einem roten Faden.