App-Check: JobStairs präsentiert Job App mit lbs Funktion

Weihnachten gab´s viele Geschenke. Da war einiges zum Auspacken und drüber freuen - von Freunden, Verwandten, Kollegen. Und von Jobportalen!? Ja, so könnte man die Entdeckung beschreiben, die ich dank eines freundlichen Hinweises zwischen den Jahren machen durfte – die LBS Funktion der Job App von JobStairs. Sie ist wohl schon fast 1 Jahr alt und ich hab´s quasi voll verpennt – zumindest war es mir nicht bekannt und ein kleiner Traum wurde wahr. Hatte ich im vergangenen Jahr noch prognostiziert, dass lbs im Recruiting ein paar Jahre auf sich warten lassen wird, man dann aber mit seinem mobilen Endgerät durch die Stadt wandern kann und die freien Stellen auf dem Gerät aufpoppen, wenn man dran vorbei geht, musste ich zwischen den Jahren feststellen, dass JobStairs schon längst einen Schritt in die richtige Richtung gewagt hat. Bedauerlicher Weise scheint es noch niemanden so richtig interessiert zu haben – ein klarer Fall von zu früh.

Aber betrachten wir doch einmal die App und den Approach.

Mit der iphone App für JobStairs hat milch & zucker eine mobile JobStairs-Applikation entwickelt, die Location Based Services bei der Jobsuche bietet: Die "JobMap" stellt mittels GPS und Mobilfunk die eigene Position automatisch fest und zeigt die Stellenangebote in der Umbegung graphisch auf einer Karte an. Der Ausschnitt für die Umkreissuche ist dabei frei wählbar …

So schreibt milch & zucker auf der eigenen Homepage. Weitere Standardfunktionen sind natürlich auch enthalten.

Screenshot der JobStairs App - mein eigener Standort wird mit einem blauen Punkt markiert

Als kleinen LBS-Freak interessierte mich aber hauptsächlich die lbs- Funktion. Hierzu ließ ich mir zunächst  zum Suchbegriff Personal die Ergebnisse anzeigen. Anschließend wurde durch die App mein Standort lokalisiert und – siehe da – die Stellenangebote ganz in meiner Nähe wurden angezeigt. LBS completed?! Also vom Prinzip her schon, aber irgendwie hatte ich mir dann doch mehr erwartet. Gab es jetzt irgendeinen Vorteil davon, dass ich die App genutzt habe?

Betrachtet man das Konstrukt, so hatte die App folgende Funktion übernommen und visualisiert: bei dem @home-Prozess von meinem „festen“ Laptop aus, rufe ich das Jobportal auf, gebe den Suchbegriff ein, gebe ggf. eine örtliche Einschränkung ein (z.B. Berlin) und gucke mir die Anzeigen an. Anschließend gehe ich in meinem Gehirn meine persönliche Checkliste durch, die u.a. den Ort abfragt. D.h. aktueller Standort wird mit dem in der Stellenanzeige angegebenen Arbeitsort abgeglichen und bewertet. Dann gucke ich mir auf Google Maps die Entfernungen an und als nächstes per Google Streetview den Rest.

Durch die App wird eben dieser Prozess zusammengefasst, visualisiert und ist zudem von meinem aktuellen Standort aus durchführbar.

Habe ich dadurch bereits einen Mehrwert ggü. des Internetportals insbesondere im Sinne der Ausnutzung meiner aktuellen Position erreicht?

Beim Antippen der grünen Nadeln kann man sich die einzelnen Stellenanzeigen aufrufen

Im Grunde ja, denn ich kann mir z.B. das Bürogebäude oder die Umgebung des Arbeitsplatzes spontan ansehen.

Aber kann ich mir auch die Kollegen ansehen? Oder den Arbeitsplatz – schließlich bin ich gerade in der näheren Umgebung und könnte spontan zu einem kurzen Gespräch einkehren.

Die Frage ist also, kann die App im Bereich LBS mehr leisten, als die simple Visualisierung des Abgleichs von Standort und Arbeitsort. Oder muss hier evtl. noch weiter in Richtung der Vorreiter 4sq und gowalla gedacht werden, die nicht nur den Usern eine Oberfläche bereitstellen, die Standort und Location abgleicht, sondern zudem auch den Locations über die Specials eine Interaktionsplattform bieten. Der User kann also einen direkten Mehrwert dadurch bekommen, dass er seinen Standort preis gibt, den er zu Hause am Rechner eigentlich nicht hätte.

Im Bezug auf lbs im Recruiting ist das Potential, meiner Meinung nach noch nicht ausgeschöpft. Zumal bislang die Gedankenspiele sich überwiegend im Push-Bereich befinden, d.h. der Employer versendet Informationen und der Bewerber nutzt diese, falls die Stelle in seiner unmittelbaren Nähe liegt.

Ein Hinweis von Wolfgang Brickwedde auf der SMPC 2010 in München machte mich dann darauf aufmerksam, dass natürlich auch der Pull – Bereich mitgedacht werden sollte. D.h. der Bewerber hat z.B. die Möglichkeit in seiner Job-App auf „sichtbar“ zu schalten und kann von Recruitern dann aktiv angesprochen werden.

Die JobStairs App hat den Anfang gemacht. Wie gesagt, kann ich mir noch eine Reihe zusätzlicher Funktionen und Konzepte vorstellen, die man sicherlich einfach implementieren könnte. Nichtsdestotrotz müssen die Arbeitgeber nun den nächsten Schritt wagen und die zur Verfügung stehenden Tools und Kommunikationswege nutzen. Schön und gut, wenn die App mir sagt, dass mein Traumjob zwei Straßen weiter ist, der Arbeitgeber mir aber keine Möglichkeit zur ad-hoc Kontaktaufnahme gibt.