Agile Innovation DAY - die Arbeitswelt von übermorgen TEIL 2: Decision Making Mechanism

Wie versprochen kommen wir nun zum zweiten Bericht über den Agile Innovation Day, welcher durch die Innovation Alliance und TRENDONE ausgerichtet worden war. In Teil 1 berichtete ich bereits über die Zusammenhänge und die allgemeinen Punkte der Veranstaltung. Wer das nochmals nachlesen möchte, möge dem Link zum Artikel folgen.

Heute geht es um Entscheidungsprozess und vor allem um Mechanismen, die Entscheidungen treffen. Man muss sich gar nichts mehr vor machen. Bereits heute werden unzählige Entscheidungen von Maschinen bzw. Algorithmen getroffen. Die Digitalisierung bringt diese Entwicklung mit sich und wird tatsächlich schleichend vollzogen. Oder hätten Sie gedacht, dass mittlerweile oft Preise für Produkte in online Shops durch Algorithmen angepasst werden. Ein Algorithmus entscheidet über die Höhe des Preises eines Produktes anhand unterschiedlichster Parameter. Das ist nur eines von vielen Beispielen, die man bereits heute im Alltag erleben darf. Immer mehr Entscheidungen werden uns abgenommen.

Das birgt natürlich verschiedene Risiken, mit denen wir uns nicht nur im HR auseinandersetzen müssen, sondern letztlich die Gesellschaft. Denn je weniger entschieden wird, desto “einfacher” wird unsere Welt. Als Mensch werden wir somit quasi um einen sehr komplexen, unser Gehirn trainierenden Prozess gebracht. Was das bedeuten könnte, skizzierte einer der Keynote Speaker. So kann es wohl, salopp gesagt, zur Verdummung führen.

Da kommt man schon ins Grübeln. Wie viele Entscheidungen treffe ich heute schon noch selbst? Mein Navi entscheidet, welche Route die sinnvollste für mich ist. Meine DressApp empfiehlt mir ein Outfit. Meine Fitnessapp gibt meinen Essensplan vor. Die Liste kann man schon beinahe beliebig fortsetzen. Was entscheide ich eigentlich noch selbst? Diese Frage reicht schon fast ins philosophische hinein.

Nun gut, nehmen wir an, wir wollen, dass komplexe Entscheidungsprozesse im Businesskontext von Maschinen bzw. Algorithmen getroffen werden, dann müssten wir Schritt für Schritt das Thema der Datensparsamkeit überdenken. Um dem Algorithmus die beste Ausgangssituation zu verschaffen, wäre eine Datenfreigibigkeit viel klüger. Je mehr Daten desto besser. Algorithmen wären in der Lage schneller und besser zu entscheiden. Risiken werden minimiert. Entscheidungen werden objektiviert.

Das führt uns direkt zu einem weiteren Punkt, der dann zwangsweise in Frage gestellt werden muss. Bislang war auch ich noch der Auffassung, dass Content King ist. Storytelling als wesentlicher Bestandteil einer umfassenden Social Media Strategie, Content Marketing als essentieller Baustein der Unternehmenskommunikation bzw. der Marketing Abteilungen - es ist derzeit envouge, die Geschichten des Unternehmens oder der Produkte in den Vordergrund zu stellen, um auf sich aufmerksam zu machen.

Content ist King, war gestern - heute gilt: Algorithmen sind King

Es ist ein uraltes Mittel, um Inhalte zu transportieren, was auch heute noch sehr gut funktioniert. Trotzdem, mit dem Wissen um die Macht der Algorithmen fragt man sich dann doch, wer hier eigentlich das sagen hat. Wer bestimmt über Sichtbarkeit und Viralität? Wer steuert die Informationsflüsse im Internet?

Decision Making Mechanism ist ein Thema, welches nicht nur Effizienz bringt, sondern auch das Bewusstsein, dass man sich gerade bei der Digitalisierung vor allem mit dem Mitarbeiter auseinandersetzen muss. Es ist beinahe ein schleichender Prozess, der schon heute unaufhaltsam von statten geht. Man könnte meinen, dass wenn ich mich heute nicht drum kümmere, wäre morgen auch noch ein Tag. Gerade bei den Diskussionen um dieses Thema habe ich gemerkt, wie weit fortgeschritten wir bereits heute sind, ohne dass ich es bewusst wahrgenommen hätte. Morgen ist somit zu spät.

Mein Apell daher an Sie: Entscheiden Sie bewusst, Ihre Mitarbeiter im Punkto Digitalisierung abzuholen und mitzunehmen.

Abschließend vielen dank an die Innovation Alliance und TRENDONE für das Bildmaterial und wieder ein Dankeschön an die trendsketcherin Anna Luise Sulimma!