10 Dinge, die die Welt, wie wir sie kennen, verändern werden

Letzte Woche stolperte ich über einen sehr spannenden MIT Technology Review Text mit dem Titel "10 Breakthrough Technologies 2015". Ich war ungemein fasziniert von den Dingen, die mir aber nicht völlig unbekannt waren - es lebe Social Media ;). Dennoch brachte mich der Artikel auf den Gedanken zu überlegen, was diese 10 Dinge im HR Kontext bedeuten könnten. Wenn diese Dinge, die Welt maßgeblich verändern werden, werden wir dem nicht aus dem Weg gehen können. Wir sollten darüber informiert sein, selbst wenn sie keinen direkten Impact auf unsere Arbeit haben. Sicherlich eignet sich nicht jeder technologische Durchbruch für HR. Manchmal entsteht ein Bedarf aber auch erst mit Entstehung der Technologie. Aber vielleicht müssen auch wir uns ändern, wenn sich die Welt ändert - letzteres ist aber nur eine wage Vermutung.
Bitte beachten Sie, dass diese Breakthroughs nahezu alle höhere Ziele haben, die ich auf gar keinen Fall mit meinem Ansatz der HR Überlegungen herunter spielen möchte. Des Weiteren habe ich sie nur kurz beschrieben. Wer mehr Infos möchte, muss sich dann doch um eine Ausgabe dieses gelungenen Magazins bemühen. Aber kommen wir nun zu den Durchbrüchen:

Breakthrough No 1 - Hologramme
Die erste Technologie, die vorgestellt wurde, war ein Augmented Reality Device. Vorgestellt wurde das angehende Produkt der Firma Magic Leap, welches große Ähnlichkeit besitzt mit den HoloLense (Link) von Microsoft. Beide verfolgen eine Technologie die meines Erachtens nach weit vor dem liegt, was wir heute als Augmented Reality kennen. Laienhaft erklärt, hat es sich für mich so dargestellt, als wolle zumindest Magic Leap, das Licht, welches in unser Auge fällt, mit zusätzlichem Licht anreichern, was dann eben zu den Hologrammen führt, die wir im Raum sehen. Diese Technik lässt die projizierten Gegenstände weit aus realistischer erscheinen als die bisherige Technik. Betrachten wir diese Entwicklung aus HR Perspektive, so würde ich sagen, dass es die Interviews revolutionieren wird. Die Projektion einer Person wäre derart real für uns, dass wir keine Real- Interviews mehr bräuchten. Videokonferenzen bzw. Videotelefonie würde vermutlich nach und nach verdrängt werden. Welche Auswirkungen diese Technologie auf das Arbeitsleben haben könnte, wird im YouTube Video meiner Meinung nach ganz gut deutlich. Vor allem die Kombination mit 3D Druckern erscheint mir mehr als sinnig.

Breakthrough No 2 - Nano Architecture
Wie eingangs erwähnt, muss nicht alles in einer anwendungsbezogenen HR Idee aufgehen. Mit Nano Architektur ist das Bauen von Strukturen im mikroskopisch kleinen Bereich gemeint. Da fehlt einem doch noch die Fantasie, was das für HR bedeuten könnte. Letztlich ist es der Beginn einer neuen Art von Werkstoffen, die - Vorsicht ein Laie schreibt - meines Erachtens das Thema Gewicht und Haltbarkeit von herkömmlichen Materialien revolutionieren wird. Letztlich kann man Stoffe designen, die stark, flexibel und extrem leicht zugleich sind.

Breakthrough No 3 - Car to Car Communication
Auch dieser technologische Durchbruch hat vielleicht nichts direkt mit HR zu tun, aber im Sinne eines sichereren Straßenverkehrs sollte es wohl besser heute Realität als morgen. Autos, die miteinander "sprechen" und Ihre Fahrer vor möglichen Unfällen warnen. Echt top - wie oft kann man die Straße nicht richtig einsehen. Eine Technologie, die eine der häufigsten Todesursachen stark zurück drängen könnte.

Breakthrough No 4 - Project Loon
Es ist mal wieder eine dieser abgefahren Google Ideen. Anders kann man dieses wahnwitzige Projekt wohl nicht beschreiben. Das Ziel ist, die ganze Welt mit high Speed Internet auszustatten, ganz gleich wo man sich befindet. Wie das bewerkstelligt werden soll, ist so absurd, das es schon fast wieder Mega genial ist. Riesige Ballons sollen in der Stratosphäre platziert werden, die kleine WiFi Router tragen. Auf diese Weise sollen Gegenden erschlossen werden, die bislang ohne Internet auskommen mussten. 60% der Erdbevölkerung haben bislang noch keinen Zugang zu diesem "Internet" und Google scheint sich genau diesen Markt erschließen zu wollen. Wenn das so umgesetzt wird, wird dies definitiv die Welt verändern - meine persönliche Meinung. Stellen Sie sich mal eine Welt ohne Funklöcher vor. So weit die Vorstellung eines HRlers mit Luxusproblemen. Bedenkt man aber die unzähligen Schulen und ländlichen Gegenden, für die ein Internetzugang ein Quantensprung wäre, revolutioniert Google ggf. Bildungssysteme vieler Länder. Sicherlich ist dies nicht ganz uneigennützig. Die Datenmassen, die dann plötzlich gesammelt werden können, sind natürlich ein Pfund. Mobiles Arbeiten bekommt meines Erachtens ebenfalls eine ganz neue Dimension. Mobile First auch im Arbeitsleben. Die Auswirkungen sind für das Recruiting unvorstellbar - von neuen Werbeformen wie "Dieses WiFi wird Ihnen von Arbeitgeber XY präsentiert - Bewerbungen gleich 10 Meter weiter rechts" oder Events die man weltweit steuern kann oder ... oder ... oder. Wenn ich mit Sicherheit sagen kann, dass alle Internet haben, fallen mir noch ganz andere Dinge ein.

Breakthrough No 5 The Liquid Biopsy
Wie bereits bei Nummer drei erwähnt, lässt sich natürlich nicht jeder Durchbruch auf HR anwenden. Ich erwähne sie dennoch, da sie mich beeindruckt haben. Die Breakthroughs zeigen, was noch alles möglich ist auf dieser Welt, wenn man mal anfängt, ohne Grenzen zu denken. Auch die Liquid Biopsy ist ein solcher Fall. Hierbei geht es darum, Krebs anhand eines Bluttest deutlich frühzeitiger als bislang möglich zu erkennen. Laut MIT Technology Review sterben jährlich ca. 8 Millionen Menschen weltweit an Krebs. Mit einer frühzeitigen Erkennung könnten viele von ihnen unter Umständen gerettet werden. Da fragt man sich doch, ob das was man arbeitet, tatsächlich relevant ist.

Breakthrough No 6 Megascale Desalination
Auch dieser Durchbruch betrifft ein relevantes Thema: Wasserknappheit. Bislang war es relativ teuer, Trinkwasser aus Meerwasser über das RO (Reverse Osmosis) Verfahren zu gewinnen. Eine Anlage in Israel zeigt nun, dass es auch anders geht. Diese wird täglich 627.000 Kubikmeter Wasser am Tag produzieren bei einem Preis von 58 U.S. Cent je Kubikmeter. Dies ist deutlich günstiger als alle bisherigen Anlagen.

Breakthrough No 7 Apple Pay
Bezahlen mit dem Smartphone ist keine neue Erfindung. Paypal, Google und auch WeChat haben sich bereits in diesen Markt vorgewagt. Nun kommt Apple Pay mit dem neuen IPhone 6. Laut MIT Technology Review macht es nichts, das Apple das Prinzip nicht erfunden hat. Denn ebenso, wie sie weder den Computer noch das Telefon erfunden haben, haben sie einfach etwas richtig gemacht, was den anderen so noch nicht gelungen war. Die Möglichkeit Software und Endgerät zu beeinflussen, ist dabei natürlich Gold wert. Auch wenn es direkt nichts damit zu tun hat, so denke ich doch, dass die Etablierung dieses Prozesses, also mit dem Smartphone bezahlen, auch den Prozess "sich mit dem Smartphone" bewerben, beeinflussen könnte. Kaum ein Prozess im alltäglichen Leben wäre dann noch ohne Smartphone Nutzung; mit Ausnahme der Bewerbung. Klar, gibt's schon, sagen jetzt vielleicht einige - aber ist das, was es schon gibt, wirklich nutzerfreundlich? Smartphone Pay gibts auch schon - ist halt eben bislang auch noch nicht so nutzerfreundlich. Auf dem bevorstehenden HR Hackathon wird das Thema "Mobile Apply" bestimmt ein Thema werden! http://www.online-recruiting.net/hr-hackathon-recruiter-und-entwickler-in-berlin/

Breakthrough No 8 Brain Organoids
Dieser Durchbruch verlangt vermutlich ein tiefer gehendes Biologisches Know-How bzw. Wissen. Beides fehlt mir. Dennoch versuche ich mal laienhaft den Breakthrough wiederzugeben. Wie eingangs bereits gesagt: wer's genau wissen will, sollte das Magazin kaufen :). Madeline Lancaster ist es gelungen, salopp gesagt, ein Stück Hirn in einer Petrischale nachwachsen zu lassen. Damit wird es nun möglich sein, das menschliche Gehirn noch besser zu verstehen und verschiedene Krankheiten viel einfacher und effektiver zu behandeln. Sie können sich vielleicht vorstellen, was das z.B. für Altsheimer bedeuten könnte. Das beste daran ist, wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, dass die Brain Organoids wohl ein Zufallsprodukt waren bzw. zufällig bei einem anderen Experiment entstanden sind.

Breakthrough No 9 Supercharged Photosynthesis
Bei diesem Durchbruch geht es darum, dass Wissenschaftler es geschafft haben, die Fähigkeit von Reis Photosynthese zu betreiben, um ein Vielfaches zu steigern. Einfach ausgedrückt, würde so veränderter Reis deutlich schneller wachsen. Der Ertrag ließe sich um 50%. Noch ist es nicht so weit, als dass diese Technologie in Serie gehen könnte, aber die Hoffnung der Wissenschaftler ist, dass wenn es erstmal mit Reis funktioniert, sich auch auf andere Nutzpflanzen übertragen lässt.

Breakthrough No 10 Internet of DNA
Big Data ist hier wohl das Stichwort, auf das Genforscher abzielen. Beim Internet of DNA geht es um die Bereitstellung von entschlüsselten Genomen im Internet. Dabei ist der Hintergedanke, genetische Defekte, die vermeintlich erstmalig irgendwo auf der Welt auftauchen, auf Einzigartigkeit zu überprüfen. Denn wenn nur eine weitere Person auf der Welt existiert mit dem selben genetischen Defekt, erhöht sich die Chance etwas dagegen zu unternehmen. Es kann ja sogar sein, dass bereits erfolgreiche Behandlungen bekannt sind - aber eben nicht allen bekannt sind. Wenn Genforscher wüssten, was Genforscher wissen. Heute haben bereits über 200.000 Menschen ihre Gene entschlüsseln lassen. Jedoch ist nur ein Bruchteil dieser Informationen für jeweils andere Genforscher zugänglich. Laut MIT Technoligy Review ist die Nutzung des Wissens und die dauerhafte Bereitstellung, um effektiv Matchings durchzuführen, keine Frage der Technologie. Es geht hier eher um die Einstellung von Menschen und der Bereitschaft diese Informationen zu teilen.

10 Breakthroughs, die die Welt verändern werden. Wenn man so über diese Erungenschaften nachdenkt, kommt man sich doch ganz schön klein in seiner HR Welt vor. Wie weit man denken kann und was man damit alles verändern kann, ist einfach beeindruckend. Sich so etwas zu Gemüte zu führen, hilft mir immer wieder dabei, die Grenzen, die definitiv in meinem Kopf existieren, zu verschieben.

Zum Abschluss, falls jemand nochmals nachlesen möchte - sicherlich habe ich es Laienhaft hier und da sehr unwissenschaftlich dargestellt - der Link zur Quelle: MIT Technology Review March/ April