#Zeppelin10

In den vergangenen 3 Tagen, wie auch auf twitter zu verfolgen war, war die DB zu Gast an der Zeppelin University in Friedrichshafen. Es war eine Veranstaltung, die von der Uni bewusst in die Erstsemester- Begrüßungswoche eingebettet war. Gemeinsam mit den ca. 90 Erstsemestlern haben wir uns dem Thema „Deutsche Bahn – Produkt- und Arbeitgeberimage“ gewidmet und dabei auch ein wenig DB kennengelernt.
Aufgabe war es im Grunde, das Wechselspiel zwischen diesen Marken (Produkt/ Arbeitgeber) zu betrachten und Ideen zu kreieren, wie man als DB effektiv am Arbeitgeberimage feilen kann.
Neben den Ersties waren auch ein paar internationale Studenten dabei, von denen viele aus den USA kamen.
Die Konstellation war also günstig, um als Unternehmen einiges im Bereich Web 2.0 mitnehmen zu können. Das gesamte Konzept – 90 junge Studenten 3 Tage lang mit einem Thema zu beschäftigen – erschien mir vielversprechend und innovativ. Einen großen Dank an Herrn Professor Dr. Jansen, den Präsidenten der Universität.
Neben sehr interessanten Kontakten –

– konnte ich doch einiges mitnehmen, über das ich gern nochmals nachdenken möchte:

1. Unter den 90 Studenten im Alter von 19 – ca. 22 Jahren – die Amerikaner nehme ich mal heraus – war nur eine Dame, die ich der neuen Generation „Digital Native“ zuordnen würde.
2. Die Lücke zwischen dem Social-Media-Verhalten der US-Amerikaner und den deutschen Studenten ist noch sehr groß. Die Selbstverständlichkeit und auch das Wissen um Nutzen und Funktion waren in keiner Weise vergleichbar.
3. Eine effektive Social Media Strategie setzt nicht nur auf ein Medium, sondern betrachtet einen Mix. Dies ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Als neu empfand ich in diesem Zusammenhang allerdings, dass Twitter in diesem Mix – wenn überhaupt – nur eine ganz kleine Rolle spielt – Tenor der Studenten.
4. Das Konzept der Zielgruppenspezifischen Ansprache, d.h. über Schüler Themen informiert ein anderer Twitter Account als über Hochschulthemen, wurde als nicht sinnvoll erachtet. Alles in einem Account sei die ansprechendere Variante. Hierüber sollte man aber nochmals diskutieren.
5. @DBIngo und @DBInga sorgen wie so oft für Gesprächsstoff und Diskussionen. Der heutige Tag hat mir wieder gezeigt, dass
a. niemand glaubt, dass hier die Zielgruppe für die Zielgruppe schreibt, obwohl dies für uns eine der wichtigsten Prämissen war, die wir bisher ausnahmslos durchgehalten haben,
b. der Ansatz immer wieder als sehr innovativ bezeichnet wird, aber der Zugang zu den Texten nach wie vor zu kompliziert ist,
c. die Aktivitäten auf den jeweiligen Facebook Fanpages erhöht werden müssen.
6. Social Media bedeutet Arbeit, Arbeit und Arbeit, wenn man es als Unternehmen bestehen möchte. Die logische Konsequenz: es wird allerhöchste Zeit einen eigenen Social Media Bereich im Konzern auszugründen.

Mein Fazit zum Wochenende ist, dass vor mir noch ein weiter Weg liegt, bevor ich vom Employer Branding 2.0 sprechen darf. Auch wenn ich manchmal zuversichtlich denke, wir seien schon weit, eröffnen mir diese Veranstaltungen stets wieder unzählige Handlungsfelder. Auf der anderen Seite denken wir teilweise schon zu weit voraus und schaffen es kaum noch die nationale Zielgruppe abzuholen. Nichtsdestotrotz halte ich weiterhin folgendes für richtig:
Go where the future goes and the target group will follow. (Kommentar vom 06.01.2010 http://robindroullah.blog.de/2010/01/04/1-jahr-karriere-tweets-ziehe-bilanz-7690445/ )