War for Talents in der Automobilbranche: MAHLE zeigt, wie Recruiting geht – das sich nicht wie Recruiting anfühlt

eMobility Night @MAHLE

Stuttgart ist kein einfaches Pflaster fürs Recruiting. Jedenfalls nicht für Unternehmen, die Elektroingenieure suchen – oder Mechatroniker, Maschinenbauer, IT-ler. Der Arbeitsmarkt der Region wird bestimmt von der Automobilbranche – fast 45 Prozent des Umsatzes der gesamten ansässigen Industrie kommen aus der Fahrzeugindustrie.
Hier lebt man von der Branche. Ein dichtes Netz großer und kleiner Unternehmen verbindet die Forschung mit der Produktion. Die Entwicklungszentren von Daimler, Porsche und Bosch sind in Stuttgart angesiedelt. Automobilzulieferer wie Recaro, Eberspächer, Mann+Hummel oder Mahle tüfteln ebenso an neuen Ideen und Innovationen, neben weiteren rund 400 kleinen und mittleren Zuliefererbetrieben. Für all das brauchen alle von ihnen: Fachkräfte, Experten, Vordenker.
Wer wissen will, wie er aussieht, der War for Talents, der muss hierher kommen, in die Hauptstadt Baden-Württembergs. Und wer ihn gewinnen will, der muss sich etwas einfallen lassen.

Quelle: MAHLE

So wie MAHLE. An einem Abend Ende März lädt der internationale Automobilzulieferer etwa 100 Elektroingenieure, Mechatroniker, Maschinenbauer und IT-ler in die Stuttgarter Unternehmenszentrale zur E-Mobility Night ein. MAHLE hat sie über XING oder LinkedIn persönlich angesprochen und eingeladen, nach Feierabend zu diesem Event vorbeizukommen. Die Idee: Zwischen Vorträgen, Tech Exhibition, Fingerfood und DJ über die Zukunft der Mobilität ins Gespräch zu kommen, Ideen auszutauschen, Projekte anzustoßen. Sich kennenzulernen und zu networken.

Wer kommt, hat schon Berufserfahrung. Er ist nicht nur Experte auf einem Gebiet, das MAHLE interessiert. Er weiß auch, wie er bisher gearbeitet hat und künftig arbeiten möchte. Für welche Themen er brennt. Bei der E-Mobility Night wird ihm die Gelegenheit gegeben, dort anzuknüpfen. Für viele sei der Name MAHLE noch eng verbunden mit dem Verbrennungsmotor und Kolben, einer Erfolgsgeschichte der Vergangenheit, sagt Otmar Scharrer, Leiter der Konzernforschung und Vorausentwicklung, bei seiner Begrüßung.

Quelle: MAHLE

Dabei verfolgt MAHLE seit längerem eine duale Strategie: technologiestrategischer Fokus ist es, Verbrennungsmotoren weiter zu optimieren und parallel die Elektromobilität voranzutreiben. Und das weltweit an über 170 Standorten. In 16 großen Forschungs- & Entwicklungszentren arbeiten rund 6.100 Ingenieure und Techniker an der Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors und seiner Nebenaggregate sowie an alternativen Antrieben wie beispielsweise Elektromotoren oder Brennstoffzellen. Aber auch beim Thermomanagement von Batterien ist MAHLE technologischer Vorreiter.

MAHLE hat viel vor, die Transformation der Industrie ist mitten im Gange. Wer den Wandel mitgestalten will kann hier viel Verantwortung übernehmen.

MAHLE steht für die Mobilität von morgen – für die Zukunft. Drei externe Speaker schaffen den Rahmen für dieses Mindset. Matthias Horx, der das nach ihm benannte Zukunftsinstitut leitet und eine Transformation der Städte vorhersagt, in der das „fossile Automobil“ nicht mehr die Hauptrolle spielt. Martin Koers, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), der hinzufügt, dass alternative Antriebe nicht nur der Mobilität in Städten guttun, sondern auch den Klimazielen. Und Martin Doppelbauer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der über neue Hochleistungsmotoren für Elektrofahrzeuge spricht.

Hier springt der Funke auf die Gäste über. Es gibt Nachfragen zu Rotorkernen, Fragen zu den Kosten neuer Entwicklungen, Ideen dazu, welche Magneteigenschaften noch wobei helfen könnten. Die Diskussion geht gleich danach weiter beim Finger Food inmitten der Tech Exhibition, wo MAHLE eigene Projekte und Produktinnovationen vorstellt.

Das Wort Recruiting fällt an dem Abend kein einziges Mal – auch wenn an einer Wand viele Stellenanzeigen hängen und an einer anderen viele Fotos von MAHLE-Mitarbeitern, die sehr zufrieden aussehen. „Wir wollen niemanden bedrängen“, sagt Kira Schmitt, Head of HR Marketing und Employer Branding, Diversity & HR Projects bei MAHLE.

Denn das würden die Gäste schon sonst überall, auf Jobmessen oder an der Uni Stuttgart, wo führende Unternehmen aus der Region ihre Arbeit vorstellen und schon vor dem Hörsaal warten, um die Talente abzufangen. Bei der E-Mobility Night gehe es ums Networking und darum zu vermitteln, was MAHLE ausmacht. Im besten Fall resultiert daraus eine Bindung, klar.

Es ist die zweite E-Mobility Night, und es wird wohl weitere geben. MAHLE hat die Employer-Branding-Kampagne, unter der auch dieser Abend läuft, von jenen entwickeln lassen, um die es geht: von Elektrotechnikern und Ingenieuren von MAHLE. „So haben wir die richtige Ansprache für die Zielgruppe gefunden“, wie Kira Schmitt sagt.

Drei von denen stehen um einen runden Stehtisch und probieren den Schwabenteller. Aus der Region kommen zwei von ihnen, sie haben zusammen hier in Stuttgart studiert und wurden früh von Firmen umworben. „Jeder kann sich hier aussuchen, bei wem er als Werkstudent arbeiten will, das ist kein Problem“, sagt die Frau, die als Ingenieurin seit drei Jahren bei Porsche arbeitet. „Die Firmen hier müssen die Leute gut behandeln“, sagt sie. „Sie haben gar keine Wahl.“

Der Mann stimmt zu. Er arbeitet seit dem Abschluss ebenso lange – bei MAHLE. Als er damals einen Kooperationspartner für seine Bachelorarbeit suchte, waren sie sofort interessiert, erzählt er. Er hat es nicht bereut. Der dritte am Tisch kommt aus Erlangen, arbeitet bei Bosch und hat sich auf Gerätesteuerung und automatisiertes Fahren spezialisiert. „Zukunftsthemen“, sagt er.

Zu Hause hat er schon die Visitenkarten von Audi, Porsche und BMW, wie viele hier, sagt er. Und jetzt auch eine von MAHLE. „Dass MAHLE jetzt auch Sachen ohne Kolben macht, ist interessant“, sagt er. Diesen Spin zur E-Mobilität kannte er noch nicht. Die Visitenkarte wird er behalten – und sie zumindest neben die anderen legen.

Gastbeitrag von Fanny Jiménez, Kommunikationsmanagerin @ Trendence Institut GmbH