#HRH15 Der Welt erste HR Hackathon in Berlin
Es war Samstag morgen und ich bewegte mich noch leicht abgemüdet in die Stadt. Das Wetter lud nicht gerade dazu ein, sich aus dem Haus zu bewegen. Trotzdem: es war HR Hackathon Tag und den wollte ich nicht verpassen. Angekommen im BASE Camp ergriff mich direkt eine andere Atmosphäre - anders, als ich es von den herkömmlichen HR Veranstaltungen gewohnt war. Die Location war Top (das BASE Camp in Berlin) und die ersten Entwickler saßen an den Tischen mit ihren Laptops. Ja, Entwickler - es war, denke ich, die erste Veranstaltung, bei der Entwickler auf HRler trafen. In der heutigen Zeit ein nicht zu vermeidendes Event. HR ohne IT ist nicht mehr denkbar und dennoch - ein richtiges Zusammentreffen der Disziplinen gab es bislang noch nicht.
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum HR Software häufig nicht den Anforderungen des Business gerecht wird? Warum ATS nie mit den richtigen Netzwerken sprechen wollen? Wieso es so schwierig ist, Outlook in irgendwas einzubinden? Fragen, die man sich als HRler doch des eine oder andere Mal stellt.
Mein Lieblingssatz ever übrigens: System Works as expected. - Aber wer hat denn festgelegt, wie die Erwartungen aussehen?
Eva Zils und Andreas Dittes wollten diese Lücke, die da ganz offensichtlich besteht, schließen und riefen den HR Hackathon ins Leben. Details zum Hackathon: wieso, weshalb, warum finden Sie auf Online-Recruiting.net Das ist da wunderbar beschrieben und muss nicht wiederholt werden. Kehren wir daher zu meinen Eindrücken zurück. Beginne wir mit ein paar grundlegenden Themen.
Entwickler trifft HRler
Ich kann es nicht beschwören, aber ich denke, es war das erste Mal, dass sich diese beiden Berufsgruppen derart intensiv austauschten. Ich kenne ansonsten stets nur die Mittelsmann/ frau Konstellation. So ein Schnittstellenfunktion erzählt mir dann oft, was alles nicht geht und wie teuer es ist, wenn es dann doch umgesetzt werden sollte. Beim HRH15 sah das anders aus. Etliche Entwickler hatten in der Vergangenheit noch überhaupt gar keine HR Berührungspunkte und waren somit erfrischend unverdorben. Von der nicht selten vorherrschenden “Geht-nicht-Mentalität” war wenig zu spüren. Stellen Sie sich mal vor, Sie hätten ne grüne Wiese und dürften sich einfach mal technische Unterstützung für irgendwas wünschen. Anschließend gehen Sie drei Schritte in Richtung Kaffeebar und teilen Ihre Gedanken mit einem Entwickler. Der Grummelt kurz, denkt und sagt dann: “Das und das ginge vielleicht auch noch. Was muss es noch können, denn man könnte noch jenes einbauen … … … Klingt wie ein Digitalisierungs-Schlaraffenland. Am Wochenende nannte man es einfach HR Hackathon.
Der Ideen Pitch
Leider muss ich zugeben, dass ich mir vorab nicht so genau vorstellen konnte, was mich denn da erwarten würde. Aus diesem Grund hatte ich auch keine Ideen parat, die ich hätte pitchen können. Vom Prozedere war es nämlich so angemacht, dass man am Samstag morgen seine Ideen pitchen konnte. Es war der Startschuss zu den Programmierrunden. Die Entwickler konnten sich dann verschiedenen Themen zuordnen und los gings. Ziel war es am Sonntag nachmittag einen Prototypen der Idee präsentieren zu können. So im Nachgang sind mir 1.000 Dinge eingefallen, die man mal bräuchte. Vor Ort hab ich leider nicht so schnell geschaltet.
Ein App basiertes ATS (in Laiensprache ausgedrückt ;-)
Einer der Gruppen habe ich mich auf Empfehlung von Eva angeschlossen. Leider konnte ich nicht durchgehend beim HRH dabei sein. Trotzdem hatte ich spannende Einblicke und die Idee “meiner” Gruppe erschien mir wirklich genial. Man nehme mal an, man hätte ein Bewerbermanagementsystem (ATS), welches nichts kann, bis auf die Bereitstellung einer Nutzeroberfläche und einem AppShop. Im Shop erhalte ich für jeden Prozesschritt eine App und ggf. weitere Apps mit Zusatzfunktionalitäten. Es gibt ein paar Standard Apps, aber ebensoviele würden durch freie Entwickler im Shop bereitgestellt werden. Als Unternehmen laden Sie einfach die Prozess Apps herunter, die Sie benötigen, und los geht´s. Schnittstellenprobleme waren gestern - heute ist Baukasten.
Die Idee ist vielleicht noch nicht vollends ausgereift, aber den Ansatz fand ich mega spannend. Auch die anderen Ideen waren klasse. Leider hatte ich dort nicht so tiefe Einblicke, wie bei dieser Gruppe. Sollten noch weitere Projektbeschreibungen auftauchen, werde ich diese hier verlinken!
HR ist mehr als Recruiting
Gehört Recruiting eigentlich zum HR Bereich? Wenn man mal den Grad der Digitalisierung betrachtet, wohl nicht. Auf dem HRH selbst waren auch ein paar HR Startups vertreten, die ihre Produkte in einem kurzen Pitch zum besten geben konnten. Überraschend für mich: von 7 Startups beschäftigten sich 6 mit Recruiting. Bieten die restlichen HR Bereiche nicht so viele Möglichkeiten und weniger Raum für innovative Ideen? oder woran liegt das? Skillhero war einer der Wenigen, die sich nicht mit dem Recruiting befasste, sondern eine sehr spannende Lösung für das Thema Mitarbeiterentwicklung anbot (mehr dazu in Kürze auf diesem Blog). Vermutlich liegt den meisten Entwicklern Recruiting auf Grund ihres eigenen Alters näher, aber letztlich sind das nur Vermutungen.
Der HR Hackathon war spitze. Ich habe unheimlich viel mitgenommen, obwohl ich nur die Hälfte der Zeit anwesend war. Es waren erfrischend mit nicht HR belastete Gedanken in Berührung zu kommen - es war ein reines Out-of-the-Box denken - und vor allem gingen Anforderungen und Umsetzung Hand in Hand. Beim nächsten HR Hackathon bin ich auf jeden Fall wieder dabei!
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