Agile Innovation DAY - die Arbeitswelt von übermorgen TEIL 1: Autonome Mobilität
Am 25.02.2016 fand er statt: der Agile Innovation Day. Ein Tag wie, vier kann ich dazu nur sagen. Weswegen ich mich in der letzten Woch nun auch dazu entschlossen habe, vier Artikel zu dem Tag zu veröffentlichen. Veranstalter dieser außergewöhnlichen Konferenz war die Innovation Alliance, zu deren Mitgliedern unter anderem TRENDONE zählt, die mich bei der Umsetzung des ersten Personalmarketing Innovation LABs unterstützt haben. Zu dem LAB wird es später noch ein paar Berichte geben. Obwohl der Agile Innovation Day unter dem Motto "Die Arbeitswelt von Übermorgen" (Fokus Logistik Branche) stand, war ich extrem erstaunt, fast keine Personaler anzutreffen. Die knapp 70 Teilnehmer kamen zu 95% aus Fachbereichen. Neben mir war noch die HR Abteilung des Sponsors Fraport anwesend und weitere vereinzelte HRler, wie z.B. von der Firma BFFT. Das machte den Tag umso spannender, denn viele Themen wurden dadurch sehr realistisch an tatsächlichen Technologischen Errungenschaften diskutiert. Innerhalb des HR Bereichs hat man manchmal das Gefühl, dass hier und da die Meinung herrscht, dass übermorgen noch sehr weit weg ist. Den Fachbereichen vor Ort war völlig bewusst, dass planerisch gesehen, übermorgen gestern war. Schon längst hätten wir anfangen müssen, unsere Mitarbeiter auf die Entwicklungen vorzubereiten.
Der Tag war in 4 Themenbereich strukturiert, die ich nun Post für Post vorstellen möchte. Wir beginnen mit Teil 1:
Autonome Mobilität
Das Thema autonome Mobilität ist in den meisten Köpfen mit dem Google Auto belegt. Hier hat das Branding hervorragend funktioniert, aber mittlerweile gibt es natürlich schon unzählige Hersteller, die sich mit diesem Thema befassen, und diesbezüglich schon erstaunlich weit sind. Was mir persönlich auch gar nicht so bewusst war, sind die zwei sehr unterschiedlichen Ansätze, wie autonomes Fahren aussehen kann. Zum einen kann die Fahrkompetenz in das Fahrzeug verbaut werden. Zum anderen und das hatte ich im Grunde nur indirekt mit dem Thema verbunden, kann ein Roboter die Dienstleistung übernehmen. Damit wäre man unabhängig von der Fahrzeugentwicklung. Variante 2 erscheint uns vielleicht etwas absurd - C3PO holt uns morgens mit unserem Auto am Haus ab und bringt uns zur Arbeit - aber vor dem Hintergrund der aktuellen Forschung in wenigen Jahren denkbar. Unabhängig von diesen zwei Varianten stellt sich die Frage, ob der Mensch als Kontrollinstanz da noch notwendig ist.
Thema des Tages war die Arbeitswelt, wie eingangs geschrieben, und wenn man sich mal ausführlich über autonomes Fahren austauscht, wird einem erst Bewusst, wie viele Berufsbilder da doch dran hängen. Neben denen, die dem Bereich der Personenbeförderung zuzuordnen sind, gibt es natürlich noch unzählige Arbeitsplätze im Bereich der Logistik. Überlegen Sie darüber hinaus mal, was grundsätzlich alles autonom fahren könnte und heute auch schon autonom fährt. Natürlich denkt man automatisch an das Auto. Aber ebenso kann es der Rasenmäher sein. Der autonome Staubsauger ist eh schon neues Familienmitglied vieler Haushalte und so weiter ...
Die Auswirkungen auf die verschiedenen Berufsgruppen können dabei sehr unterschiedlich sein und hängen natürlich in einem entscheidenden Maße von der Frage nach der Kontrollinstanz ab.
Grundsätzlich kann man aber beispielsweise für all diese Berufe von einer Reduzierung der körperlichen Belastung sprechen. Gleichfalls vermutlich auch von einer Reduktion des Personaleinsatzes overall. Aber bleiben wir mal bei der Annahme, dass in irgendeiner Form eine menschliche Kontrolle erfolgen muss. Dann hätten wir einen positiven Effekt in Form der veränderten Köperbelastung. Die Kehrseite der Medaille bezieht sich auf die Fahrpraxis, die im normalen Tagesgeschäft dann nicht mehr sichergestellt werden kann.
Wir hätten also einen Kontrollmitarbeiter, der eventuell gar nicht mehr in der Lage ist, im Notfall einzuspringen. Zudem hätte dieser Kontrollmitarbeiter unheimlich viel unproduktive Zeit - wir gehen mal von einer reibungslosen Fahrt aus. Sie sehen, das Thema wirft einige Fragen auf, die ich persönlich direkt mit dem HR Bereich in Verbindung bringe. Autofahren beispielsweise wäre schlagartig eine regelmäßig im “Labor” zu absolvierende Qualifikation, ohne die nicht kontrolliert werden darf. Gleichzeitig stellt sich auch die Frage, ob so ein Roboter ebenfalls einen Führerschein benötigt.
Die Gedanken zur Nutzung der "toten Zeit" gingen in eine Richtung, die vom Personalmarketing Innovation LAB ebenfalls als Trend identifiziert worden ist. Im LAB haben wir es Task-/ Topic Orientation genannt (detaillierte Erklärung folgt später). Dem Mitarbeiter werden weitere Aufgaben zugeordnet, die er während der "toten Zeit" erledigen kann. Dabei ist das Profil eines Mitarbeiters aufgaben-orientiert und kann je Fahrer sehr unterschiedlich aussehen. Dies hängt dann davon ab, welche formellen oder zukünftig auch informellen Kompetenzen der Mitarbeiter mitbringt, die er/sie während der “toten Zeit” zum Einsatz bringen könnte. Ein wirklich spannendes Thema, dessen Facettenreichtum ich tatsächlich unterschätzt habe.
Ein besonderes Dankeschön an Anna Luise Sulimma die TrendSketcherin, deren Bilder ich verwenden durfte. Sie hat den ganzen Tag in hervorragenden Zeichnungen eingefangen.
Zum Abschluss noch die Stilblüten, die solche Themen dann auch immer treiben.
The Parking Chair
Kommentar schreiben